Viele Jogger, Wanderer und Mountainbiker kennen das: Sobald man die gut ausgebauten Waldautobahnen mal verläßt und einen kleinen Trail vorzieht, ist es meistens hinterher so gut wie unmöglich, die genaue Strecke auf einer handelsüblichen Wanderkarte nachzuvollziehen, geschweigedenn jemandem die Tour vom Wochenende zu beschreiben. Im Jahr 2009 ist das jedoch mit einem Symbian-Handy von Nokia und einem GPS-Empfänger kein Problem mehr: Der Nokia SportsTracker macht es möglich!
Meine Grundausrüstung fällt sehr bescheiden aus: Ein Symbian S60 Handy von Nokia (E65) mit der aktuellen Version des Nokia SportsTracker installiert, sowie einem externen GPS-Empfänger (z.B. Nokia LD-3W), weil das E65 noch keinen internen besitzt. Nokia bietet den SportsTracker momentan (natürlich) nur für die Nokia N- und E-Serie an und empfiehlt außerdem den Einsatz des neuen Nokia GPS-Moduls LD-4W, was um einiges dezenter und wegen des Schlüsselrings auch praktischer ausgefallen ist als der Vorgänger. Das Handy wird gut geschützt verstaut. Ich nutze dafür den Deuter Phone-Bug aus Neopren, der easy auf das Oberrohr geklettet wird und somit in kurzen Pausen schnellen Zugriff auf das Handy gewährt. Der über Bluetooth verbundene GPS-Empfänger findet im Trinkrucksack Platz. Da stört er überhaupt nicht und hat zudem den wahrscheinlich optimalen Empfangsplatz, was man von der Hosentasche beim Joggen nicht behaupten kann – vom dauernden Gebämmel in der Tasche ganz zu schweigen.
Im Menü lassen sich die unterschiedlichen Sportarten leicht mit den jeweiligen Präferenzen konfigurieren. Bei „Radfahren“ bietet sich beispielsweise an, die Funktion „Auto-Pause“ auf Geschwindigkeiten unter 2 km/h sowie die Geschwindigkeitsmessung auf einen gleitenden Durchschnitt der letzten 5 oder 10 Sekunden einzustellen. Dadurch wird einerseits die Kurve etwas geglättet, und man fährt nicht 5 min mit 0 km/h, nur weil man nicht bei jedem Verschnaufen am Handy auf „Pause“ drückt. Dann kann es auch schon losgehen: Aktivität wählen, GPS konnektieren, Signalempfang abwarten und los. Der GPS-Empfang ist selbst im Wald voll ok, schließlich geht es hier ja nicht darum, die nächste Kreuzung dem Fahrer im richtigen Moment anzusagen, sondern einfach nur den Weg aufzuzeichnen. Dafür reichen durchaus auch mal weniger als 9 Satelliten. In der Praxis ist es so, daß eigentlich immer 4 Satelliten empfangen werden können, nur im tiefsten Wald unter dichtester Belaubung kann das Signal mal für einige Minuten ausfallen. Der Nokia SportsTracker errechnet dann einen Mittelwert bzw. stellt die Strecke bis zum nächsten Koordinatenpunkt als Linie dar.
Bei der Auswertung der Daten nach der Tour wird im Vergleich zum Radcomputer schnell deutlich, wer hier genau mißt und wer „Pi mal Daumen“. Allerdings sind die Abweichungen durchaus zu verschmerzen: Bei mir liegt die Abweichung in der gemessenen Wegstrecke rund bei 8%, bei der Höhenmessung etwa 10%, jeweils zugunsten der GPS-Messung. Sind die Daten zum Portal des Nokia SportsTracker hochgeladen (dies kann direkt vom Handy erfolgen), kann man dort die Strecke revue passieren lassen und im Detail ansehen. Ferner besteht die Möglichkeit, sich die Streckendaten als KML- oder GPX-Datei runterzuladen. KML-Dateien lassen sich dann in Google Earth laden oder mit einer Google Map darstellen. Beispiele für die Darstellung auf der eigenen Homepage sowie Links zu Nokia SportsTracker-Training gibt es auf der Seite mit meinen Mountainbike-Touren.
Hier noch ein paar Links: