Ok, die Börsen sind jetzt endgültig im Arsch gewesen, da mußte ja mal jemand mit’m Köfferchen kommen und die wieder heile machen. Parade-Aufgabe für Frau Merkel: Keine Ahnung von nichts (schließlich hat die ja Physik studiert, und außer mit der Erdanziehungskraft hatte die charttechnische Bewegung des DAX in den letzten Wochen nichts mit Physik zu tun!), aber immer da, wenn irgendwo das Spotlight angeht und die Weisen der Wirtschaft huldvoll illuminiert werden.
So, jetzt nochmal zum Mitschreiben: Die garantiert die Sicherheit unserer Ersparnisse. Das ist erstmal schön. Ob sich das jemand vorher mal ausgerechnet hat, wage ich aber mal zu bezweifeln. Sonst hätte man doch vorher bemerken müssen, daß die Summe das Siebenfache des Bundeshaushaltes darstellt. -Andersrum gesagt, in etwa genau soviel, wie der Staat bei uns Schulden hat (lese: Staatsverschuldung). Gut, diese „in etwa“-Abweichung ist immernoch unvorstellbar viel, aber in einer gewissen Größenordnung kommt es auf die paar Milliarden auch nicht mehr wirklich an… An der Stelle hab ich ja schon wieder fast ein Verständnisproblem: Die Staatsschuld ist in etwa genauso viel Wert wie alle unsere Ersparnisse? Heißt, würden wir all unser Geld dem Staat einfach so geben, dann wäre Deutschland praktisch schuldenfrei? Praktizierter Marxismus, geil! Wir schenken dem Staat einfach all unser Geld, sind auf einen Sitz damit schuldenfrei, es gibt keine Finanzkrise mehr, weil wir keine Banken mehr brauchen, die unser Geld veruntreuen, und dann verstaatlichen wir alle Staatsgüter und enteignen alle Privatgüter, schmeißen alles in einen Topf, rühren um und dann…… naja, nicht ganz. So kann das nicht funktionieren.
Vielleicht aber so: Wir lassen alle erstmal unsere Sparschweine so wie sie sind. Keiner geht bitte los und verbringt seine Ersparnisse von der Bank in den Strumpf und dann unters Kopfkissen. Denn das geht gar nicht gut! Dann müßte nämlich Frau Merkel tatsächlich ran. Denn merke(l): Unser Erspartes ist nur dann sicher, und der Zahlungsverkehr funktioniert nur dann weiter, wenn wir alle nicht unser Geld in Sicherheit zu bringen versuchen. Klar soweit? -Frau Merkel bürgt also nicht wirklich für unser Geld, sie hilft nur den Banken, das Geld vor uns selbst in Sicherheit zu bringen.
Stattdessen vielleicht lieber so: Wir räumen alle unsere Sparkonten bei isländischen Banken und tragen es auf unterverzinste Sparbücher, etwa bei der Sparkasse Köln-Bonn. Da gibt es zwar nur 3,6% aufs Tagesgeld, aber das sagt mir die schnoddrige Azubine dann auch wenigstens ins Gesicht. Wem selbst das noch zu unsicher ist, der kauft bei der neumalklugen Schildkröte heutzutage Bundesobligationen, genauergesagt Tagesanleihen. Eine echte Alternative zum Tagesgeld, schließlich bekommt man da noch weniger Zinsen. Haben wir ja alle mal gelernt: Je mehr Rendite ich will, desto höher mein Risiko. Logisch, daß man diese viel zu einfache Formel auch rumdrehen kann: Je weniger Zinsen, desto sicherer mein Geld… Na, und was sind Bundesobligationen? Bei Wikipedia lernen wir dazu:
Neben der Kreditaufnahme bei Banken sind Bundesobligationen und andere Bundeswertpapiere ein Weg, über den der Bund sein Haushaltsdefizit finanziert.
Hoppla – Banken, Haushaltsdefizit, Kreditaufnahme… der Bund finanziert? Da sollten jetzt eigentlich alle Alarmglocken angehen! Vereinfacht gesagt sind Bundesobligationen also nichts anderes, als wenn Frau Merkel mit ihren Kollegen in der Fußgängerzone eine Blechbüchse schwenkt. Nur eben mit Zinsen und Rückzahlung. Und dann nimmt Frau Merkel die Kohle und schiebt sie maroden Banken rüber. Was soll daran bitte sicher sein?
Senk ju vor träwelling wis Deutsche Bundestag.