Archiv für die 'Traumdieb & Umwelt' Kategorie

Hahn… Loch… Stopfen?

Auf die blo?e Gefahr hin, da? sich ab morgen die Welt ?ndert, nutze ich die heutige Gelegenheit, um mal wieder was zu Byte zu bringen. Das liegt nicht wirklich daran, da? einer meiner Arbeitskollegen heute dem Dienstwagen von Otto Graf Lambsdorff hinten drauf geschallert ist, und ich das so als politischen Aufh?nger nutzen k?nnte. Noch dazu an einem so denkw?rdigen Tage, an dem die Uhren sich nun angeblich anders zu drehen begonnen haben, nur weil Frau Merkel nun Frau Bundeskanzler hei?t. Oder Bundeskanzlerin? -Grausame Vorstellung, sich nur noch durch Phrasen wie „Eure Exzellenz“ in Sicherheit wiegen zu k?nnen. Daran hat wohl keiner gedacht, als Merkel zur Debatte stand. ?brigens schreiben unsere amerikanischen Kooperationspartner die neue Kanzlerin konsequent „Merkle“, analog dazu einer der Kollegen immer „Googel“ statt Google.
Aber gut, wenn sich die Ereignisse seit Wochen nur so ?berschlagen, werden die eigenen Erlebnisse pl?tzlich wesentlich unspektakul?rer. Eigentlich ist es auch gef?hlsm??ig ein bi?chen viel f?r ein Jahr. Also so ?hnlich wie es drau?en gerade gef?hlte minus 10 sind, tats?chlich aber nur minus 4. Papst werden, Kanzlerin werden, Deutschland sein… Also ich finde ja, das reicht f?r dieses Jahr. Man soll ja sein Pulver nicht auf einmal verschie?en, daf?r hat Angie mit uns Deutschl?ndern ja noch so einiges vor. Damit wir bisher aber nicht die Lust am Matriachat verlieren, gibt es die Steuererh?hungen erstmalig in 2007, bis dahin l?uft sicher noch viel Wasser den Rhein und die Spree runter. Apropos Rhein: Fr?her w?re Schr?der jetzt mit seinem Hofstaat nach Bonn gegangen und h?tte dort im Wasserwerk die Republik neu ausgerufen! Aber was macht er stattdessen? -Handtuch werfen, Waffen strecken, F??e hoch legen. Gut, wenn man es sich verdient hat, schlecht, wenn man noch was vor hatte.
Aber was hilft das ganze Lamentieren, es ist unterm Strich ja doch eher so, da? nur sicher ist, da? ich hier gerade sitze. R?rup oder Riester, privat oder betrieblich, besteuert oder unbesteuert – klar ist nur, da? dieses Land ganz schnell seine Vollkasko-Mentalit?t ablegen mu?, sonst werden wohl viele bald ein langes Gesicht machen. Die Zeiten ?ndern sich eben, und ich wei?, da? ich mich beeilen mu?, wenn ich nochmal einen automobilen Traum verwirklichen will. Sonst ist irgendwann Hybrid- oder Gasantrieb unter Aerodynamik-Karosse anstelle von 6-Zylinder und Chrom angesagt. Und mal ehrlich: Wer kann ein Auto wollen, von dem man nichts h?rt? Das ist wie alkoholfreies Bier…
Hab ich schon erw?hnt, da? ich ein „Gelber“ bin? -Damit schlage ich nicht etwa den Bogen zum Anfang zur?ck, nein, ich wurde f?r eine schier unglaubliche Tagesgage analysiert. Soll hei?en, ich habe einen Fragebogen mit ca. 40 geschlossenen Fragen angekreuzt und ein allem Anschein nach renommierter Management-Berater hat meinen Bogen dann durch ein Programm gejagt und mir die aus Textbausteinen zusammengeklebte Berichtmappe dann feierlich vorgestellt. Zun?chst die gute Nachricht: Ich geh?re zu den „Guten“, was immer das auch hei?en mag. Die schlechte: Ich hab keine Ahnung mehr, wie „ehrlich“ ich den Bogen dieses Gurus ausgef?llt habe. Bei der Besprechung suchte ich h?nderingend nach dem Namen von dem „Chacka“-Hansel aus Holland, um mich ein wenig von dem „das ist super“ und „machen Sie weiter so“ abzulenken. Emil Rattelband hei?t der, das fiel mir dann abends doch noch beim Tomatenschneiden ein. Aber was hei?t nun Gelb? Erstmal nix Schlimmes, soviel ist sicher, denn after all hoffe ich, da? mir doch etwas mehr Pers?nlichkeit und Charakter innewohnt, als man ihn mit einer noch so vollen Datenbank mit Textbausteinen beschreiben k?nnte. Offiziell, also nach Carl Jung, dem Erfinder des dem Insights-Konzept zu Grunde liegenden psychoanalytischen Ansatzes, bin ich als Gelber folgendes:

Inspiratoren sind extravertiert und gesellig und suchen ein angenehmes soziales Umfeld, in dem sie Kontakte kn?pfen und erhalten k?nnen. Sie sind f?hig, in anderen Begeisterung f?r eine Sache zu wecken und unterhalten ein ausgedehntes Netzwerk an Kontakten, das eine gute Grundlage f?r ihre Gesch?fte bildet. Gesellschaftlich gewandt, schliessen sie leicht Freundschaften und ?berwerfen sich mit anderen nur selten ernsthaft. Sie sind verbal geschickt und verkaufen ihre eigenen Ideen gut und wecken dabei Begeisterung in anderen.

Meine sprachliche Gewandtheit kommt in Wahrheit daher, da? ich samstags, wenn mir langweilig ist, in Baum?rkte gehe und mir von Verk?ufern neue Vokabeln beibringen lasse. So wie diesen Samstag, wo ich meinen Grundwortschatz um ein neues Wort erweitern konnte, nachdem ich in bester Dingsda-Manier auf einen Sanit?rfachverk?ufer zuging und nach einem „Chromdeckel f?r das zweite Loch in der Sp?le, also das, was nicht gebraucht wird“ fragte. Sich in sicherer ?berlegenheit w?hnend (und darum auch f?r einen Moment unglaublich arrogant grinsend) stolzierte er zum betreffenden Regal und holte dem d?mlichen Akademiker mit einem gezielten Griff das Gew?nschte aus dem Regal. „Hier“ sagte er, „es hei?t so, wie es tut: Ein Hahnlochstopfen.“

Unser t?glich Brot

Gestern morgen in der B?ckerei:

Ich: „Ich h?tte gern das Krustenbrot. — Geschnitten.“
Sie nimmt das Brot, packt es in eine Papiert?te.

Ich: „Nein, entschuldigung, geschnitten hatte ich gesagt“
Sie: „Ich kann das nicht schneiden!“
Ich: „Wieso, ist die Maschine kaputt?“
Sie: „Nein, ich kann das nicht schneiden, weil das Brot noch warm ist.“
Ich: „Na, soo warm, da? Sie es nicht anfassen k?nnen, ist es wohl nicht mehr!“
Sie: „Nein, aber dann kleben die Scheiben zusammen!“
Ich: „Ich wei?. Dann mache ich sie eben nachher auseinander. Ich hab nunmal keine Brotschneidemaschine.“

Der Blick, den sie jetzt hat, l??t mich im Unklaren dar?ber, ob sie mich wegen der nicht vorhandenen Brotschneidemaschine oder wegen der verklebten Scheiben bemitleidet. -Wie kann man nur so frontal in sein Ungl?ck laufen, denkt sie sicher. Mag sein, wenn man sein Gl?ck an nicht klebenden Brotscheiben festmacht.

Ein bi?chen Schadenfreude geh?rte wohl dazu, als ich mir am Sonntag die Schenkel klopfte und meine Wette mit mir und allen anderen Realisten gewann, da? unser Ulle es wiedermal nicht packt, den beinharten Lance zu schlagen. Jedenfalls nicht auf herk?mmlichen Wege. So mit „schneller sein“ und so. Ich kapier die Tour de France eh nicht: Da kommt jemand nie als Erster ins Ziel, auch nicht unbedingt als einer der Spitzengruppe, aber trotzdem steht er am Ende als Dritter auf dem Treppchen. Versteh ich nicht. Genausowenig, warum man sich so f?r den Sport herrichten mu?. Da f?llt uns der Voigt bald vom Rad, weil die ?rzte den mit 40 Fieber und Bronchitis auf seinen DrahtCarbonesel lassen. H?tte der kein buntes Trikot getragen, h?tte man meinen k?nnen, man sieht einen Ausschnitt aus einem Bootcamp. Auf dem allerletzten Loch hat der Kerl gepfiffen, ohne auf der letzten Rille unterwegs zu sein! Oder man nimmt den Rasmussen, der aussah, als h?tte man ihn grad aus sibirischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Aber der Lance, der war souver?n! Der trinkt schonmal gern einige hundert Kilometer vor dem Ziel ein Gl?schen Sekt mit seinem Mannschaftswagen. Und was macht unser Ulle? St?rzt vorn?ber in das Heck eines Audis, noch bevor der ganze Zikus ?berhaupt losgegangen ist! Nein, so sieht kein Sieger aus! Kopf?ber in den Kampf, von mir aus, aber nicht mit einer Heckscheibe aus Sicherheitsglas drumherum.
Nachher, wenn ich wieder meine Runde durch den Wald drehe, werde ich sie alle wieder sehen, die Hobby-Ullrichs. Jetzt schnell noch im Ausverkauf ein Trikot von T-Mobile erstehen, vielleicht sogar ein gelbes von Discovery, dann das Gem?cht in eine Radlerhose verstauen, Cleatschuhe an und rauf aufs Rennrad. Der Bauch kann dann entspannt nach unten durchh?ngen, und die Platte verbirgt man geschickt unter Radler-K?ppi oder Fahrradhelm. Schwitzen ist uncool, das macht der Armstrong ja auch nur nach 100km bergauf, also hier und da mal anhalten, Ruhepuls wiederherstellen und auf herannahende Vorbeifahrer achten, um rechtzeitig wieder volle Fahrt aufnehmen zu k?nnen. Alberne Looser sind das, Profilneurotiker, die ?ber solche Amateure wie mich lachen, weil ich nicht im Trikot fahre, eine gew?hnliche kurze Hose trage, Trekkingschuhen vertraue und ?berhaupt auf meinem 12 Jahre alten Peugeot-Trekkingrad, das inzwischen auf Cross-Optik gemoddet ist, extrem unw?rdig aussehe. Beim Achilles hab ich gelernt, wie man mit solchen Spacken umgehen mu?, n?mlich, da? man sie am allerh?rtesten trifft, wenn man nicht gr??t. Der Gipfel ist es dann, wenn diese Waschlappen im allerletzten Moment dann doch noch zuerst gr??en. DANN hast du es echt geschafft.
Erstaunlich, da? man mit so wenig profihaftem Equippment dann doch in der Lage ist, mit bald 40 Sachen durch den Wald zu brettern, freilich leicht absch?ssig. Wehe aber, dir kommt dann so eine wildgewordene Horde Stocktr?ger entgegen, die dir nordisch entgegenwalken. Vor denen hab ich echt Angst, weil die immer im Rudel unterwegs sind (au?er die ganz Dicken, die gehen immer allein oder h?chstens zu zweit) und sich dann auch benehmen, als h?tten sie ein nat?rliches Recht auf die 40 cm extra vom Waldweg, die ich f?r den Vorbeiflug brauche. Manches Mal war ich froh, keinen Stock ins Gesicht oder in die Speichen zu bekommen. Gibt es sowas auch f?r die Augen?

Wem der Liter Sprit noch immer g?nstig vorkommt und zu denen geh?rt, die nach Steuern und Abz?gen noch was ?brig haben, der kann jetzt, da es nur noch genauvielleichteventuell 74 Tage bis zur Wahl sind, endlich vom Sofa aus seinen Beitrag zur Demokratie leisten:

Spenden als Beitrag zur Demokratie
Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche S?ule f?r die Unterst?tzung einer Partei durch die B?rger. Spenden sind ein wichtiger und sehr pers?nlicher Beitrag des einzelnen B?rgers f?r die Politik seiner Wahl und Ausdruck pers?nlicher Willensbekundung. Eine Spende an eine Partei st?rkt die Demokratie in Deutschland. Deswegen werden Spenden von B?rgerinnen und B?rgern an politische Parteien als ein staatsb?rgerlicher Beitrag von unserem Parteiengesetz ausdr?cklich durch staatliche Zusch?sse honoriert und sind zudem steuerlich absetzbar.

-Internetseite der FDP

?ber das Kapital hat sich einst schon Marx ausgiebig ausgelassen, also greifen auch heute die Sozis beherzt danach:
Das Interessante ist, da? die Herrschaften „Sie und dich“ dazu brauchen, erfolgreich eine bessere Politik -mit anderen- machen zu wollen. (Oh Zwiebelfisch, morituri te salutant!) Da liegt es in der Tat nahe, bei der kapitalistischen Berliner Volksbank ein Spendenkonto einzurichten, von dem dann aber die WASG sicher nichts abbekommt. ?tschib?tsch!
Gerd und M?nte kann man dagegen mittels seiner Spende das „neue Vertrauen auch finanziell beweisen“. Zwar r?umt man St?rfrequenzen von „Kohl bis K?ln“ ein, die das Vertrauen wohl berechtigterweise ersch?ttert haben, aber: „Wer uns finanziell unterst?tzt, kann sicher sein, dass wir mit dem uns anvertrauten Geld sinnvoll und verantwortlich umgehen. Das versprechen wir!“ -Is scho recht…
Woraus sich die WASG die Arbeit ihrer Millionen Freiwilliger und Ehrenamtlicher bezahlt, oder ob die ihre Wahlkampfb?hnen selber zimmern und sich so die 5000 Euro pro Bretterhaufen (Quelle: CDU) sparen, konnte ich leider ums Verplatzen nicht rausfinden. Scheinbar sind in dieser „Demagogischen“ Vereinigung (Quelle: SPD) soviele gutsituierte Menschen aktiv, da? die gerne mal f?r soziale Gerechtigkeit ein paar ?berstunden schieben. Da packt halt ein jeder mit an, wenn man Revolution spielen darf!
Das war ja an sich auch mal eher die Aufgabe der Gr?nen. Aber seit die etabliert sind, scheren die sich einen feuchten um „Haste ma ne Mark?“ Nein nein, da geht es heuer viel entspannter zu: Einfach einen g?ldenen Button mitten auffe Homepage und feddich. Denn schlie?lich hat man ja schon „viel erreicht und noch viel vor“. Komisch, irgendwie haben das alle. Nur wenn’s bei den Parteien schon am Geld h?ngt, dann wundert mich nichts mehr! Dann gute Nacht Deutschland. Andererseits macht das die Sache volksn?her. Ehrlich, so wird Politik wieder glaubhaft. Ich sags ja: Die sind alle welche von uns!
Den Vogel schie?t allerdings die CDU ab. Dort postuliert man: „Ihre Spende f?r die CDU – Ihr Beitrag f?r Deutschlands Zukunft“. Hab ich da nicht eben erst im Spiegel gelesen, da? wir nun definitiv mit der Frau Dr. Merkel h?here Mehrwertsteuer gebucht haben? Kann mir das eben jemand erkl?ren, wie das in diesem Falle mit Return on Investment aussieht? -Wer soll es da jemandem ?belnehmen, lieber einen Zwanni zu verfeuern, als ihn der CDU zu spenden?! Immerhin hat man dann wenigstens noch was davon! Weiter wird da im mecklenburgischen Wehleidston von ‚moderner Mediengesellschaft‘ geheult, und wie teuer das doch alles ist. Wer spendet, der hilft der CDU, ihre Ideen auch endlich einmal „?ffentlichkeitswirksam zu vertreten und die Menschen von dem notwendigen Politikwechsel in Deutschland zu ?berzeugen.“

Wem jetzt immernoch nicht schlecht ist von soviel gequirlter G?lle, dem kann ich nur zurufen: Helfen auch Sie mit – denn Deutschland kann mehr!

Hundeleben

Die Diskussion, ob man Straf- und Gewalt?tern bei einer Spitzbuberei nicht gleich am besten ein paar Liter Blut abnimmt, um eine DNA-Probe in einer Kartei zu hinterlegen, ist ja nun schon leider wieder vom Tisch, wegen weil geht nicht und so. Wahrscheinlich ist irgendwo grundgesetzlich geregelt, da? ein jeder, der seine Straftat geschickt verschleiert, damit auch ein Recht erwirbt, nicht mirnichtsdirnichts per Mausklick ?berf?hrt zu werden. So von wegen gl?serner B?rger und so.
Aber: Die Holl?nder machen es uns mal wieder vor! Hier in Maastricht k?nnen ab heute Herrchen, Frauchen und Wauwau zur Registrierung der Doppelhelix von des Menschen bestem Freund antreten. Und wozu das ganze? Nicht etwa, weil ja der K?ter ja mal jemanden bei?en k?nnte und sich dann einfach verschnurzpiedeln w?rde, ohne seine Adresse zu hinterlassen. Nein, hier geht es um viel Allt?glicheres, quasi um Grundbed?rfnisse eines jeden Vier- und Zweibeiners: Stoffwechselendprodukte. K?nftig k?nnen genervte Anwohner mit Kacke an Stock oder Schuh eine Untersuchung selbiger veranlassen, um herauszufinden, welche T?le da direkt vor dem Haus keine Kontrolle mehr ?ber den Schlie?muskel hatte. Ob es dabei allerdings wirklich um den Vierbeiner geht, darf stark angezweifelt werden, wohl eher wird man Herrchen oder Frauchen zitieren. Stoff f?r Ehekrach also. Und f?r die Gerichte. Also eine echte Schei?-Idee, mit der hier sogar Arbeitspl?tze erhalten und geschaffen werden!

In einer Woche werde ich wohl mit einer CD und einem guten Grund bewaffnet die Uni-Bib aufsuchen gehen. Mein Vater fragte mich am Wochenende, warum ich eigentlich keinen USB-Stick f?r den Datentransport benutze. Gut, er hat sich etwas anders ausgedr?ckt; er sagte „Du, ich hab da die Tage beim [insert name of random technophile colleague here] gesehen, der hat so einen kleinen Dings, den schiebt er da nur in den Computer rein, und da hat er alles drauf, was er so braucht, und das immer dabei“. Aber gut, ich war erstmal baff! Mein Vater redet von USB-Sticks, ich fasste es kaum. Ich nannte als Grund, da? ich noch nicht wirklich einen gebraucht h?tte und daher wegen meiner grunds?tzlich ablehnenden Haltung jedes neuen Gimmicks gegen?ber und aus Geiz bisher von der Anschaffung eines solchen Wunderwerks der Technik abgesehen h?tte. Er wollte dann wissen, was wohl so ein Stick kostet. Er kam in der Folge zu dem Schlu?, mich mal wieder nicht verstehen zu k?nnen, schlie?lich seien 40-50 Euro f?r sowas tolles doch nun wirklich kein Geld. ?Da? aber meine Mutter noch immer auf seinen Segen wartet, sich endlich DSL legen lassen zu k?nnen, damit sie mit ihrem neuen Notebook endlich mal vom Berg-hoch-LKW-bitte-ganz-rechts-Streifen auf die ?berholspur der Datenautobahn wechseln kann, sollte ich besser argumentatorisch vermeiden, denn sonst verf?llt seine gewonnene Lust am Forstschritt gleich wieder in die f?r ihn so typische Schockstarre. An dieser Stelle die geistige Notiz unter die Hirnrinde, sp?ter mal nicht so werden zu wollen.
Ob ich dies Versprechen allerdings einhalten kann, ist arg fraglich, zumal ich absolut ?berhaupt keinen Sinn darin sehe, mir in der S-Bahn einen Film im Briefmarkenformat auf meinem Handy anzusehen oder mir dabei zusehenzulassen, wie ich auf dem Klo telefoniere. Tja, die Cebit wirft wirklich mit allerlei Schund um sich, und irgendwie wird das von Jahr zu Jahr schlimmer. Ich frage mich, ob die Hersteller das einfach nicht wahrhaben wollen, da? wir hier nicht Japan sind! Vielleicht sollte man sie mal bei der Hand nehmen und in einem Rundgang gemeinsam feststellen lassen, da? es bei uns keine Barbiepuppen mit 3 K?rper?ffnungen in an der Stra?e aufgestellten Automaten gibt, wo man auch getragene Schl?pper von Schuldm?dchen ziehen kann. Bei uns pinkeln zudem echte Hunde auf den Teppich, dazu brauchen wir keine Roboter. Und genauso wenig brauche ich diesen ganzen Firlefanz am Handy. Ok, die Knipse f?r Schnappsch?sse, von mir aus. Dann aber bitte richtig, und nicht so, da? sich nur Freibad-Spanner damit vergn?gen k?nnen und alles, was sich in geschlossenen R?umen schneller bewegt als ein Gummibaum auf dem Bild dann ungef?hr genauso viel k?nstlerischen Anspruch und Charme hat wie das Erbrochene neben statt in einer Kneipentoilette. Warum packt eigentlich niemand mal eine Infrarot-Funktion als Fernbedienung in so ein Teil? Und wann kommen endlich Bezahlsysteme mit dem Handy, die auch wirklich funktionieren? ?Aber um sowas macht sich keiner Gedanken, stattdessen soll ich mir Herr der Ringe auf 280×280 Pixeln bei 65tausend Farben in der wackeligen Stra?enbahn ansehen. Klasse Idee. Da bei mir jetzt auch wieder die Vertragsverl?ngerung ansteht, werde ich einen Teufel tun, und mir ein UMTS Handy aufschw?tzen lassen, und das hat nichts mit Technophobie zu tun.
Mein Vater hat da ja sowieso gar keinen Vertrag mit solchen Sachen. F?r ihn gilt der Grundsatz: Ich will nur das haben, was nix kostet. Billich willich sozusagen. Und irgendwie kommt er seit Jahren auch tats?chlich um jegliche Investition rum. Zum Beispiel, ich gebe ihm mein ‚altes‘ Handy, weil seins zickt, er aber nicht den Sinn sieht, sich ein neues zu kaufen, weil er es nicht versteht, da? ein Handy nach 5 Jahren durchaus mal den Geist aufgeben darf. Ja, ausdr?cklich darf! Rumtragen will so ein Teil dann eh keiner mehr, davon bekommt man mindestens einen Haltungsschaden. Oder aber, ?berall wird das gewohnte terristische Fernsehen abgeschaltet, auch die letzten Nachbarn m?ssen nun gezwungenerma?en auf DVB-T oder Sch?ssel umsteigen. Zwar haben wir schon seit Jahren eine Sch?ssel, aber mirakul?serweise ist unser Haus das einzige in der Stra?e, dessen Antennen noch immer ein brauchbares Bild aus dem Vogelsberg empfangen, seit von Frankfurt nischt mehr kommt.
Goldig war auch, wie er mir einen guten Ratschlag bez?glich des Druckens meiner Diplomarbeit geben wollte. Er meinte, ich solle da doch mal besser vorher einen Termin machen, bei ihm h?tten die das damals, also 1905 oder so, dann in 2 Tagen schon fertig gehabt. Ich hab ihm dann gesagt, da? ich da mit meiner CD -ja, verdammt, ich hab halt noch keinen USB-Stick- hingehe und ne halbe Stunde sp?ter mit 4 gebundenen Ausgaben den Salon wieder verlasse. Das hat ihn schon schwer beeindruckt, da? „die so schnell kopieren k?nnen“. Mann, irgendwie komme ich mir vor, als w?rde ich von meinem Uropa erz?hlen; man hat ja fast Mitleid mit ihm, da? ihm das alles so am Allerwertesten vorbeigeht!
Naja, immerhin hab ich es jetzt trotzdem geschafft, Euch -fast ganz nebenbei- zu berichten, da? das leidige Thema Nummer eins fast ausgestanden ist.

Ich wei? seit eben, warum wir in Deutschland 5 Millionen Arbeitslose haben! -Alice hat sich ein Buch gekauft, um sich auf so ein Assessment-Center vorzubereiten, wie es in Deutschland wohl noch immer gern Gang und Gebe ist, auf diesem Wege die Spreu vom Weizen zu trennen. Bei der Lekt?re erf?hrt man so einiges, z.B. da? Assessmentcenter eine Erfindung der Nazis sind (daher die vielen ‚S‘ im Wort! *muhahaha* ok, der war echt schlecht!). Aber kein Spa?, kein h?herer Offizier hatte seinen Posten erreich, ohne diese gleicherma?en bescheuerten wie sinnfreien Tests zu durchlaufen. Ich unterstelle -?brigens genauso wie die Autoren des Ratgebers- eine ma?lose Realit?tsferne sowie komplette Entfremdung des Sinns eines Vorstelligwerden bei einer Firma. Kleines Beispiel gef?llig? -Da steht in dem Buch z.B., da? Bewerber detailliert nach ihrer Herkunft gefragt wurden. Also so richtig N?rnberg-m??ig mit eigener Gr??e, die der Eltern, Beruf der Eltern, trallala. Ob der Sch?delindex hinzugezogen wurde, wei? man zwar nicht, aber allein dieses unseri?se Vordringen in Dinge, die ja nunmal gar nix mit dem Job zu tun haben, ist mindestens suspekt. Und dann der Kracher: Aus einer Bildersammlung von Massenm?rdern und Psychopathen diejenigen raussuchen, die einem am sympathischsten sind. Ja geht’s noch? -Das ist ja wie vor der Entscheidung zu stehen, welches verdorbene Essen man nun nehmen soll. Und wehe, man kennt die Herren und Damen auf den Bildern nicht alle, denn sonst l?uft man noch Gefahr, als untauglich eingestuft zu werden, weil man einen Genozid sympathischer fand als einen Ritualmord. Ohne Worte sowas.
Aber ich will Euch ja alle am Wahnsinn teilhaben lassen und auch verraten, warum keiner der Teilnehmer eine wirkliche Chance hat, die Arbeitslosenstatistik um 1 zu entlasten:

Im Winter heizen Telefone nur dienstags.
Jeden Dienstag f?llt Schnee.

-Was stimmt? (mehrere Antworten m?glich)
a) Wenn Schnee f?llt, heizen Telefone
b) Jeden Dienstag im Winter heizen Telefone
c) Telefone heizen immer dienstags
d) Dienstags im Winter f?llt Schnee
e) Wenn im Winter dienstags Schnee f?llt, heizen Telefone

Ja nur zu, la?t es Euch auf der Zunge zergehen, aber bitte denkt nie wieder dr?ber nach, warum uns andere L?nder in vielerlei Hinsicht einen voraus haben!

Die Antwort gibt es, wenn es wenigstens ein paar hier versuchen (komm Shorty, das ist doch ein Heimspiel f?r Dich!), in ein paar Tagen.

Dumm wie Brot!

Die besten Vors?tze nutzen nicht viel, wenn die Obstakel des Alltags dazwischenkommen. Heute wollte ich nicht nur um halb 9 in der Bibliothek sein, nein, ich hatte das echt vor! Wer allerdings glaubt, er bek?me beim Aldi vor halb neun Einla?, der irrt gewaltig. Also zum B?cker, was soll’s, es besteht eine gewisse Chance, da? das dortige Brot geringf?gig weniger nach Papp schmeckt. Da bekam ich dann auch erstmalig Einblick in das, was hier in Holland als „frisch gebacken, aus eigenem Ofen“ verkauft werden darf. Alice und ich boykottieren diese sogenannten B?ckereien ja zuk?nftig, weil es einfach unter aller Sau ist, f?r Aufbackbr?tchen ein Haidengeld zu bezahlen, nur weil sie in einem Pizzaofen aufgebacken werden. Wer dann um 5 nach 8, also 25 min vor ?ffnung den Laden betritt, kann live mitansehen, wie die „frischen Br?tchen“ als wei?teigige Rohlinge im Ofen landen, in dem sie dann keine 10 min sp?ter zu „eigener Herstellung“ geworden sind. Angezeigt geh?rt sowas, das ist schlicht eine L?ge, wenn die behaupten, es seien frisch gebackene Br?tchen. Aber gut, in the land of the free, na Ihr wi?t schon.
Unseren S3-Poser hab ich heute auch schon gesehen. F?llt mir nur gerade so ein, weil ich eben festgestellt habe, da? er eine echt dumme Hackfresse hat, und somit das Auto das einzige sein kann, weshalb ihm seine Schicksi die Schenkel ?ffnet. Hilfe, was ist der Typ so panne! Volksplein-Uni ist nun keine Strecke, f?r die man ein ge?bter Wanderer mit festem Schuhwerk sein mu?. Genaugenommen sind es bei flottem Schritt 8-10 min, inklusive der Ampelkreuzung. -Der Typ f?hrt jeden Morgen mit dem Wagen zur Uni und parkt davor, zum Spottpreis von nur 1.70 Euro die Stunde. Man g?nnt sich ja sonst nix! Und das f?llt alles auf uns (=das Kollektiv der Deutschen Studenten hier) zur?ck, das ist das schlimmste. Aber er ist nicht der einzige mit einem S3! Die Tage sah ich nochmal genau den gleichen, aber mit GT auf dem Nummernschild. Ob das Teil des Plans unseres Nordfriesen sein kann? -Der mu? sich doch so f?hlen, wie wenn Paris Hilton auf ner Party jemanden mit dem gleichen Kleid entdeckt…

Leute heute

Gestern hat die Uni wieder begonnen. -Und ich mittendrin. Dachte mir, gehste mal Freshmen glotzen und wirst ganz nebenbei ein wenig produktiv in der Bib.
Da? ich mich offensichtlich f?r mein Alter ganz gut gehalten habe hat mir nicht nur letztens die Mitbewohnerin von einem Bekannten verdeutlicht, indem sie fragte, ob er und ich denn nun hier anfingen. Nein, auch da? mir nach den ganzen Jahren noch ein (B)Analitas-J?nger einen Flyer f?r ein „Kennismakingsborrel„, also eine Einladung zu so einem Verbindungs-Menschenf?nger-Abend, in die Hand gedr?ckt hat, fand ich dann doch schon ein starkes St?ck. Da? man aber auch so nicht unbedingt zum ?ltesten Eisen geh?rt zeigt sich daran, wieviele Leute aus dem Jahrgang nun doch wieder hier auftauchen. Jetzt, wo alle von den Malediven oder Papas Finca wieder am Start sind, treffe auch ich mal wieder ein paar bekannte Gesichter.
Schaut man allerdings in die Unbekannten, wird einem wieder das ganze Ausma? psychologischen Beeindrucktseins bewu?t, das man selbst auch in seinen ersten Uni-Tagen erlebt hat. Lustig ist es schon, jetzt, wo der Abstand da ist, wie sie alle schauen: scheu und gleichzeitig enorm selbstbewu?t. Dem einen oder anderen steht 5 min vor Veranstaltungsbeginn auch gern mal die nackte Angst im Gesicht, wenn er noch nicht seinen Raum gefunden hat. Wie goldig! Richtig Eindruck schinden bei den Bunnys (danke Nini f?r das Wort!), wer sich nicht nur im Hauptgeb?ude sondern auch in der Bib auskennt. Scharenweise pilgerten gestern Gr?ppchen in die Bib, und die wahren Checker zeigten dann den staunenden P?nzchen das Regal, wo das richtige Buch steht. Ich h?tte schreien k?nnen! Aber nicht nur deswegen, sondern haupts?chlich wegen der Unruhe, die das Jungvolk da reingebracht hat. Warum erz?hlen die denen bei ihrer Bibliotheksf?hrung nicht, da? man in den S??len die Fresse zu halten hat, keine St?ckels anzieht, wenn man nicht lautlos darin zu gehen gelernt hat, und auch, da? man nicht telefoniert, das Handy auf stumm schaltet und auch nicht zu zweit hinter einem offensichtlich besch?ftigten Diplomanden wild auf Chinesisch zu diskutieren anf?ngt?! Ferner scheint den neuen auch keiner verraten zu haben, da? Holland ein kapitalistisches Land ist, in dem man gegen Bares die ben?tigten Fachb?cher erh?lt. Anders kann ich es mir nicht erkl?ren, da? ich gestern erst nach fast 15 min einen freien Kopierer im ganzen Geb?ude bekommen konnte. Wie die Weltmeister haben die da -nat?rlich, was das verkleinernde Kopieren von Doppelseiten angeht, kr?ftig Lehrgeld bezahlend- kopiert was aus dem Ding rauskam. *kopfsch?ttel*
Die Mensa pr?sentiert sich auch im neuen Gewand. Ob ich das toll finde, wage ich noch nicht zu sagen, ich tu mich ja schwer mit so Sachen. Sitzpolster im Kr?nung-Light mintgr?n, Fu?boden mit moderner Kunst im Linoleum, v?llig umgestaltete Essensausgabe mit on-demand Zubereitung a la China-Schnellimbis, ja sogar eine Salatbar gibt es! Das war mir gestern irgendwie entschieden zuviel Innovation auf einmal, zumal ich f?r mein Broodje Gezond ohne Getr?nk fast soviel bezahlt habe wie Christoph f?r einen Teller Reis-Beilage und 0.5er Cola. Strange.
K?nnte sein, da? es bald wieder was von der Spa?gesellschaft zu berichten gibt, denn im Nachbarhaus sind neue Leute eingezogen. Ich war ja erst so froh, da? diese Familie mit den gr??lichen Kindern endlich ausgezogen ist, aber angesichts der Truppe, die da nun wohnt, bin ich mir nicht sicher, ob ich meine Begeisterung aufrecht erhalten kann. Zu cool f?r diese Welt. Der eine Typ f?hrt nen S3, was an sich schon die gr??te Unversch?mtheit ist. Das macht man einfach nicht als Student! Da kannste besser noch Mutters olles M3 Cabrio fahren, da sagt man weniger was, als wenn Du mit nem schwazzen S3 ankommst. Frechheit. Der Poser hat dann auch nen Kollegen da wohnen, der gibt genauso society-m??ig Gas, allerdings hat es bei ihm „nur“ zu nem normalen A3 gereicht. Alice hat die beiden dann gestern beim Heimkommen gesehen, in Begleitung von zwei Volldosen, die aussahen, als h?tten die Jungs die grad am Stra?enstrich aufgesammelt. Kurzum: Marke „Pappi hat mir ein Haus f?r’s Studium in der Fast-Innenstadt gekauft und ich bin so gro?z?gig und vermiete ein paar Zimmer an meine mindestens coolen Freunde“. Bitte, wann’s schee mocht, aber ich mu? erstmal kotzen gehen!

Geh?rsturz

Die Freundin meines Mitbewohners ist eine ganz aufgeweckte! Ein quietschfideler, fleischgewordener Flummi, der beim H?pfen Ger?usche macht. So h?pft sie schon den ganzen Tag wortw?rtlich jauchzend und frohlockend durch’s Haus. E bissi arg hyperaktiv f?r meinen Geschmack. Thomas h?tte fr?her die euphemistische Umschreibung „wie ein frischgev?geltes Eichh?rnchen“ gebraucht. (Herrlich, auch wenn das total Eighties ist, ich k?nnt mich heute noch dr?ber bepullern!)
Nach dem Rumquieken wie ein Ferkel, das entweder die Zitze nicht findet oder als solches am Span und mit Bierso?e enden soll, ist sie nun dazu ?bergegangen zu singen. Will sagen, sie tut so. Sie intoniert seit der ersten Silbe „When Susannah cries“ mit Halb-Playback und offensichtlich ohne Text bei der Hand. Kennt den Song noch jemand? Der war doch, wenn ich mich nicht irre von diesem hirn- und eierlosen Schmachti-Frauenversteher – schnell mal gegoogelt – jawoll, Espen Lind, 1999. Das war damals schon gruselig! Ein echter Grund zur Panik, wenn Frauen und ein Radio mit diesem Song zugleich anwesend waren.
Und heute das. Wie war das noch mit dem sprichw?rtlichen „und es kam schlimmer“? -Ihr wi?t schon…

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