Tante Anna, Schumi und Dieter Bohlen
Geschrieben in Weblog am 13. Oktober 2003 Kommentare deaktiviert
Wenn die Sonne in Bamberg scheint und sich nicht hinter dicken Regenwolken versteckt, gef?llt es mir doch um Klassen besser hier. Wie auch Rom ist Bamberg auf sieben H?geln erbaut, und rund um die Stadt erhebt sich die Fr?nkische Schweiz, was gerade im Herbst und dann w?nschenswerter Weise bei sonnigem Wetter erheblich mehr hermacht -optisch gesehen-, als das gleiche topographische Szenario grau-in-grau. Doch, ich mu? sagen, das Frankenland hat schon seinen Reiz, besonders wenn man sich den lokalen Spezialit?ten einmal n?hert. Mit dem hiesigen Bier habe ich da gar keine Schwierigkeiten, hatte ich doch im Rahmen einer f?r uns Erasmusser organisierten F?hrung im Brauereimuseum die Gelegenheit zu erfahren, da? Bier ?u?erst gesund ist, alle wichtigen N?hrstoffe enth?lt, und nicht dick macht – solange man nicht dazu i?t. Sp?ter ging es dann durch 4 der insgesamt 9 Bamberger Brauereien, oder „auf an Keller“, wie die Bamberger sagen w?rden. Das ultimative Schlenkerla-Rauchbier habe ich aufgrund ?berf?llung (nicht meines Magens, sondern der Kneipe!!) noch immer keines probiert. Wirklich der Knaller ist, da? in der Regel drei Sorten Bier direkt vom Fa? aus dem Braukeller kommen, also frischer als frisch sind, wenn sie ins Glas flie?en.
Leider gestaltet sich die Suche nach fester Nahrung nicht immer ganz so einfach. Nach 5 Jahren Geschmacksnerven-Folter durch holl?ndisches Brot (wenn man es ?berhaupt so nennen mag), f?hle ich mich hier in Bamberg wieder v?llig als Einkauf-Anf?nger, zumindest was die Wahl des Brotes angeht. Mein erster Versuch mit Fr?nkischem W?rzbrot war ein totaler Fehlgriff. Die Kinder in Afrika m?gen mir nicht b?se sein, aber dieses Brot war au?erhalb seines nat?rlichen Lebensraumes (z?nftige Brotzeit mit haufenweise Schinken und 5 Saidla dazu) nun wirklich nicht zu genie?en. Die darauf folgenden Eink?ufe waren da durchaus positiver. Aber mein ultimativstes Broterlebnis hatte ich am Samstag mit einem noch Ofenfrischen. Tante Anna nennt der „Beck“ das hier, und es ist k?stlich!
„Ebay hat sich immer eigene Gesetze!“ – so oder so ?hnlich w?rde ich mein j?ngstes Verkaufs-Erlebnis betiteln. Als einer der Gl?cklichen w?hnte ich mich am Montag der letzten Woche, als ich eines der letzten, noch nicht zensierten und eingezogenen Exemplare von Dieter Bohlens j?ngstem literarischen Werk in der Zeitschriftenecke meines Supermarktes entdeckte. Eine Stunde sp?ter stand es als eines von 32000 bei Ebay drin. Nun ja, dem einfachen ?konomischen Prinzip folgend, da? Angebot, Nachfrage und Preis untrennbar zusammenh?ngen, haben sich all die Bohlen-Versteigerer selbst das Gesch?ft kaputt gemacht. Die ersten B?cher, die schon am Wochenende f?r sagenhaft utopische 80-150 Euro gehandelt wurden, l?sten eine Kaufpanik von Nachahmern aus. Da ist es nicht verwunderlich, wenn aus dem Preisniveau von vielleicht 200 B?chern ein ganz anderes wird, wenn es auf einmal 32000 sind. Nunja, dumm gelaufen. Kai war so nett, mir meine Auktion abzufangen, soda? ich das Buch nicht mit Verlust verkaufen brauchte. Aber sehr ?rgerlich! Gerne h?tte ich ein wenig von Bohlens Kuchen gegessen, zumal ich das Buch auch noch ausgerechnet am Samstag Morgen in der Buchhandlung verschm?ht hatte…
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, am Samstag zeitig zu Bett zu gehen, wollte ich doch erstmals f?r ein Formel1-Rennen den Wecker stellen. Allerdings hinderte mich meine Photoseite (die ?brigens relativ kurz vor Neuer?ffnung steht) an diesem guten Vorsatz. So waren die Augen recht klein am Sonntag Morgen um 7 Uhr. Zu allem ?berflu? schlief ich auch noch w?hrend des Rennens 2mal ein, soda? mir die Schumis beste Schoten entgingen, und ich mich auf einmal wunderte, warum er schon wieder dem Feld hinterher f?hrt. Naja egal, er hat es ja mal wieder geschafft: zum sechsten Male Weltmeister! Weltmeisterlich fand ich dann auch meine Konsequenz, mich nach der Siegerehrung aus der Falle zu sch?len und im Schlo?park Seehof joggen zu gehen!