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Wie die Fliegen

Seit einer Woche traut man sich ja kaum noch was zu bloggen, weil alle m?glichen Leute wie die Fliegen wegsterben. Erst Harald Juhnke, ?ber dessen Tod keiner so wirklich berichten konnte, weil jeder Sender dauernd die allerneuesten Neuigkeiten zum Zustand des Papstes mitteilen mu?te. Ich fand den Zirkus um das Ableben des Papstes schon sehr skurril und mindestens weltlich. Warum der Mann sich aber nun aufgebahrt im Petersdom zeigen l??t, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, ja ich finde es sogar leicht pervers, was da f?r ein Totenkult gehalten wird. Da pilgern Millionen nach Rom, um sich einen halben Tag lang in die Schlange zu stellen, und wenn sie zwischendurch nicht umgekippt oder anderweitig kollabiert sind, haben sie f?r ca. 10 Sekunden einen Blick aus 5 Metern Entfernung auf den Leichnahm eines alten Mannes. Auch wenn es deplaziert ist, da von Effizienz zu sprechen, so hat der geneigte Fernsehzuschauer auch da das bessere Bild, sitzt quasi wiedermal in der ersten Reihe. -Nichtsdestotrotz ist der Vatikan eine Reise wert; der Petersdom ist die beeindruckenste Kirche, die ich je gesehen habe. Gut, aber verstehen mu? ich diese Menschen, die sich da freiwillig einreihen, zum Gl?ck nicht. Schlie?lich werde ich eh in der H?lle schmoren, ich, der als ehemaliger Protestant auch noch zu allem ?berflu? g?nzlich aus dem Club ausgetreten ist.
Gestern dann F?rst Rainier von Monaco. Staatstrauer, 110%ige Media-Coverage par excellance. Meine G?te, nicht mal in unbemerkt sterben kann so jemand! Ich hatte ja schon mit den ganzen Live-?bertragungen der zehntausend Royal-Hochzeiten meine Probleme, aber rund um die Uhr auf allen Kan?len permanent mit Trauerflor bedr?ngt zu werden, ist nun wwirklich endg?ltig nicht mein Fall. Man wei? ja auch gar nicht, ob das nicht vielleicht alles Schicksal ist, das hier die Hochzeit von Segelohr-Charles mit Bratzen-Camilla zu verhindern versucht…
Um es einmal mit Peter Lustig zu sagen: „Und nicht vergessen: Abschalten!“

Drs.

Ladies and Gentlemen, you may sing with me (and moby):

Lift me up, lift me up, oh la la la la…

Es ist vollbracht. Ich habe fertig. Mit 8.5 auf der nicht nach oben offenen Richter-Skala. Arschlecken! Endlich.

Hallo Welt.

Stei?geburt

So, da hab ich also gestern meinen Kram abgegeben. Unspektakul?r, die ganze Aktion, wahrscheinlich genauso, wie alles, was jetzt noch kommen kann. Einzig das Wetter war etwas, was mich wohl immer an diesen Tag zu erinnern helfen wird. Ich glaube, besseres Wetter f?r das fast-Ende seines Studiums kann man gar nicht haben.
Jetzt also nur noch die Defense am 31sten, und dann war’s das endg?ltig. Keine Ahnung, wie ich mich jetzt wohl f?hlen soll, irgendwie war das ja kein wirklicher Act mit der Abgabe, au?er, da? ich noch immer eine defizit?re Schlafbilanz habe. Ein Stein vom Herzen, sicherlich, tonnenschwere Stahltr?ger von den Schulter, auch klar, und die Decke, die mir auf den Kopf gefallen ist, h?ngt auch wieder ein gutes St?ck h?her.
Trotzdem ist jetzt erstmal Pause angesagt, vor dem Rechner, vor Maastricht, vor diesem Zimmer, und ?berhaupt.

112

Eben hat mir Word verk?ndet, da? es es nun leid mit mir sei; es gebe nun endg?ltig auf, Rechtschreibfehler in meinem Dokument zu suchen, zu finden, anzuzeigen und zu beobachten – es seien jetzt einfach zu viele. Da staunt man erstmal nicht schlecht, am Tage 4 vor Abgabe der Diplomarbeit. Ich hab schnell mal durch die Seiten gebrowst, ob ich da w?hrend des Abendessens die viral-epidemische Ausbreitung von Rechtschreibfehlern verpa?t habe, finde aber nichts und lasse Word seinen Willen und klicke >ok<. ?berhaupt lohnt es sich nicht, sich mit Word zu streiten, mindestens das habe ich nach 112 Seiten bisher gelernt. Wow, 112 Seiten, und noch nicht fertig? -Ja, es sei dazu gesagt, da? der Appendix gerade massiv zu buche schl?gt und rekordverd?chtige 30 Seiten in nur 3 Tagen zum Dokument beigetragen hat. Inwiefern das den Wert tats?chlich steigert, ist mir als bekennendem Statistik-Unf?hgigen zwar nicht klar, aber wenn alle sagen, da? der ganze Kram mit ins Dokument mu?, dann mach ich das halt auch noch. Kommt auch jetzt wirklich nicht mehr drauf an, nach der Abgabe besch?tte ich mich eh. Doch vor den Lohn hat [insert name of preferred higher might here] bekanntlich den Schwei? gesetzt. So aufregend, das es einem das Hemd na?machen w?rde, ist die Arbeit am Appendix nun gerade nicht (obwohl: Man sollte mal die zur?ckgelegte Wegstrecke der Maus und die bei Copy/Paste absolvierten Klicks mal messen und den Kaloriendurchsatz dabei bestimmen!), dennoch altere ich mal wieder um Monate in wenigen Stunden ?ber dieser Aufgabe. In der Sammlung von f?r mein Vorwort in Frage kommenden Aphorismen ist mir dazu eben gerade ein Zitat aus Umberto Ecos Foucault’schen Pendel aufgefallen:

Whenever a poet or preacher, chief or wizard spouts gibberish, the human race spends centuries deciphering the message.

Ich bin zwar sicher, da? es stimmt, aber ich werde wohl auf derart gnostische Kommentare verzichten, k?nnten doch nachfolgende Generationen sich dadurch zur Revolte gegen die Pseudo-Wissenschaft aufgerufen f?hlen. Man mu? es ehrlich betrachten: Was wir hier machen, ist eigentlich gro?er Bullshit, wenn nicht sogar in gewisser Weise Zeitverschwendung. -Da ist das, was meine Schwester f?r ihre Doktorarbeit macht, eine viel sinnvollere und ehrlichere Sache: Sie untersucht Arschl?cher, und davon gibt es schlie?lich jede Menge auf der Welt. Ich dagegen mu? in solche hineinkriechen, um eine gute Note zu bekommen. -> Schieflage, eindeutig!
Um eine Note wetten finde ich generell bl?d, trotzdem haben Alice und ich es gemacht. Wir haben um ein 3-G?nge Festmahl gewettet, und der, der verliert, mu? es dem anderen kochen. Ich bin schon wirklich gespannt, was sie mir kochen wird! Andererseits w?re es schon echt cool, wenn sie gewinnen w?rde. Sozusagen die kapitale Wiedergutmachung f?r diese ganzen Jahre der Qu?lerei hier an der Uni, die Reparationszahlung quasi in einer Rate. Das letzte Mal, bei ihr, hatte ich auch recht mit der Note, aber nur, weil sie eine chronische Tiefstaplerin ist.

Gro?er Schmalz im Glottertal

Im Fernsehen l?uft die Schwarzwaldklinik. Mann, wie lange ist das her? 100 Jahre? 1000?
Na jedenfalls hab ich mich grad gefragt, ob das damals auch schon so mega bescheuert und realit?tsfern war. Und genauso schmalzig. Und immer diese 137 Variationen der Schwarzwaldklinik-Theme zwischen den Sequenzen.
Alice heult ab und an, ich lache mir noch einen Muskelkater ?ber das Dargebotene und kommentiere nat?rlich flei?ig mit. Naja, ‚sage vorher‘ w?re der passende Ausdruck. Ich liege nach 45 Minuten mit 5 Punkten vor dem Drehbuch eindeutig in F?hrung.
Und Alice sagt andauernd: „Mennoooohooo, mit dir kann man gar nicht sowas gucken. Du bist bl????d!“

Fukitol

Eben sagt die biedere Nachrichtensprecherin im Ersten, da? eine krasse Grippewelle ?ber Deutschland hereingebrochen ist. Das sei fast so wie mit den m?chtig-winterlichen, aber unerwartet und ungelegen gekommenen Schneef?llen. Sie meint, wer heute noch nicht zu der Gruppe von jedem Zweiten geh?rt, der in Deutschland von der Grippe daniedergestreckt wurde, der m?sse wirklich ein tolles Immunsystem haben. -‚Oder seit 6 Monaten kaum noch das Haus verlassen haben, weil man wegen anhaltender Beschwerden mit der Diplomarbeit an den Schreibtisch gefesselt ist und es schon fast wehtut, wenn man die Beine aus der im Sitzen beinahe obligatorischen, abgewinkelten Haltung ausstreckt‘, dachte ich bei mir. W?rde ich nicht in einem Haus wohnen, in dem der eine Teil der Bewohner die friedliche Coexistenz mit allerlei gesundheitssch?dlichem Getier im Mikro-, Makro- und wohl auch Nanobereich pflegen m?chte, w?rde ich bestimmt schon erkranken, wenn ich auf den 50 Metern zum B?cker ein paar Liter frische, Elektrosmog-freie Luft einatmete.
Die Decke kann einem nicht mehr mehr auf den Kopf fallen, da sie schon seit einiger Zeit auf selbem zur Ruhe gekommen ist, was zus?tzliche Kopfschmerzen bereitet. Nach sovielen Stunden Face-to-Face mit der TFT-Technik von Samsung kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten, da? mein Ger?t frei von Pixelfehlern ist – ich habe unter der Gesamtheit von 1280×1024 Bildpunkten keinen einzigen Toten ausmachen k?nnen. Ein Tag ohne Internet ist ein verlorener Tag, weil ich sonst nicht wei?, was ich noch runterladen oder ?ber was ich mich langweilen sollte. Ich k?nnte fast damit beginnen, aus meinem at-home Schreibtisch einen dieser Devotionalien-Schreine an Arbeitspl?tzen zu machen, wie ich sie damals bei Mercedes ?berall gesehen habe: Kuscheltier links, Bild von der Muddi samt Sohnemann rechts, Pl?tzchen und S??igkeiten, zwischendrin ?-Eier Figuren, Kaffeebecher mit anz?glichen pseudo-Witzen drauf, Mikrokosmos-Bastelwerke wie customizede Stifthalter oder selbsterstellte, ultra-praltische Abk?rzungsverzeichnisse auf dem Notizblock. -Weird, oder? Da sitzt der Mann hier vor seinem Rechner und erstarrt fast in Tristesse, andererseits geladen bis unter die Hutkrempe, extrem explosiv, und mit gelegentlichen Explosionen vom monotonen Surren des Rechnernetzteils ablenkend. (Am Wochenende hab ich ?brigens empirisch herausgefunden, wie fest man eine solide IntelliMouse ?lterer Bauart gegen die Wand werfen mu?, damit sie birst und einen waschechten Platinenbruch erleidet. -Meine Mutter freut sich deswegen seit heute ?ber eine neue Maus…) Keine Energie mehr f?r die Fertigstellung der Arbeit zu besitzen glauben ist eine Sache, paart sie sich allerdings mit selbstinduziertem Zeitdruck und einem nicht zu verleugnenden Bed?rfnis nach Best?tigung f?r die ganzen Monate der Entbehrung, dann wird es schon echt gemein. Holt einen dann zu allem ?berflu? erneut bei der Analyse das „leere Blatt Syndrom“ wieder ein und lacht einem frech ins Gesicht, auch noch am dritten Tag vor der selben Zeile im Dokument, dem selben blinkenden Cursor, den gleichen Aufzeichnungen im Manuskript, und als ob das noch alles nicht genug w?re, st??t man permanent an seine Grenzen, merkt, da? man eigentlich ja gar keine Ahnung von dem hat, was man da tut oder besser tun soll…… dann Freunde, dann wird es zu dem, was ich heute Abend durchgemacht habe. Heulen oder kotzen… schon klar, nur in welcher Reihenfolge?
Wenn ich hiermit durch bin, schenktt man mir am besten erstmal einige Sitzungen bei einem Psychotherapeuten und schickt mich ein paar mal mit auf ein Re-Sozialisierungsseminar, damit ich ?berhaupt wieder lerne, da? ein soziales Umfeld auch anders antizipierbar ist als via ICQ, das Internet, oder per Telefon. Nichts hindert mich daran, rauszugehen und mir jeden Abend mit maximal-oberfl?chlichen Leuten, die ich nichtmal kenne, richtig einen auf die Lampe zu gie?en und an dem teilzunehmen, was sich viele so gern als „das Leben“ sch?nzureden versuchen. Meine Schwester sagt, ich soll mich betrinken. Gute Idee, ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Ich h?tte offengestanden die allergr??te Lust dazu. Nur nicht auf das Gef?hl am n?chsten Tag, weil ich sicher bin, da? ich einen ganz sch?nen Pegel br?uchte, damit es nicht mehr so dr?ckt zwischen den Schl?fen. -Schl?fen…. schlafen…. gute Idee… morgen ist wieder ein neuer Tag.

Kurz notiert

The day after tomorrow ist nun wirklich kein Film, ?ber dessen Qualit?t ich hier berichten wollen w?rde. Vielmehr habe ich mir beim Schauen gedacht, da? man den vor den Tsunamis in S-O Asien sicherlich mit anderen Augen gesehen hat. Wenn man dazu noch Frank Sch?tzings „Der Schwarm“ h?rliest, will man eh nur noch in die Berge.
Preisvergleichsseiten im Internet sind sicherlich die Erfindung des Jahrtausends, aber ich mu?te neulich daran denken, wie man sich eigentlich fr?her, also in der Pr?-Internett?ren ?ra sicher sein konte, da? der „wirklich super Preis“, den einem der H?ndler gemacht hat, auch tats?chlich der beste war. Schon traurig, wie sehr sich das Vertrauen gegen?ber den Einzelh?ndler gewandelt hat.
Der Aldi in Aachen, bei dem ich immer eingekauft habe, ist abgebrannt. Einfach so, und ohne mir was davon zu sagen. Ich hab geguckt wie ein Auto, als ich vor dem abgesperrten Parkplatz gestanden bin.
Die Datenanalyse meiner Diplomarbeit ist in vollem Gange und hat die Bullshit-Bingo Sph?re erreicht. Ich ringe mit mir, dem Thesaurus und dem Fortschritt beim Schreiben, weil mir echt permanent die Formulierungen ausgehen. Mein Supervisor meint dazu: „Don’t bother, it just has to be in there, you know?!“
Karneval nervt auch dieses Jahr kein bi?chen weniger als die Jahre zuvor. Schlimm ist nur diesmal, da? der Maastrichter Prinz Karneval eine Stra?e weiter sein Quartier hat und ich so permanent von seinen Schergen beschallt werde. Am Aschermittwoch bin ich geboooohoooren…. immernoch!

Tough

Ich hab mir vorgenommen, ab sofort hier weniger zu berichten, daf?r mehr zu reflektieren. Das klingt erstmal nach gro?en Worten, und deren Tragweite bin ich mir durchaus auch bewu?t. Alex hat v?llig Recht, da? sich mein Blog zu einem Anti-Holland Blog entwickelt hat. Und Jans dezenter Hinweis „Alter, ich glaube echt, Du mu?t ganz bald mal da raus“ hat diese Einsch?tzung nur noch best?tigt. Christoph sagt zwar, da? er das immer witzig findet, was ich da schreibe, aber im Gunde ist es voreiliges, unreflektiertes Aufgerege, das meine Leser eigentlich nicht verdient haben. Schlie?lich will ich kein Ingo Appelt werden (seine neueste CD ist ?brigens b?se vom Feinsten!), den alle irgendwann nur noch zum Kotzen finden, weil sich eine gewisse Unversch?mtheit eingeschlichen hat, derer man sich nur durch wegsurfen entziehen kann. Also gelobe ich Besserung! Vielleich f?hre ich demn?chst auch wieder Gro?- und Kleinschreibung ein, mal sehen.
Als Zeichen daf?r, da? ich es Ernst meine, poste ich erstmal das, was mich heute Morgen herzlichst zum Lachen gebracht hat, auch, wenn es nat?rlich politisch vollkommen unkorrekt ist: The VW Polo. Small but tough. Es kann quasi gar nicht unkorrekter kommen, deswegen frage ich mich, ob die das wirklich ausstrahlen. Aber gut, das nennt man dann wohl britischen Humor.

Edit:
Jetzt h?tte ich doch beinahe vergessen, heute endlich mal einen Link zu den Karpun-Bildern einzustellen. Tse! Also hier, bittesch?n, an gewohnter Stelle in den Galleries:
Kaprun 2005 Bilder

Also das mit diesem Europa ist ja echt eine gute Sache gewesen: Da sitzen in einem unscheinbaren Hotel im sch?nen Kaprun im ?sterreichischen Pinzgau friedlich ?sis, Deutsche, Russen, Polen, Ungarn und Briten im selben Speisesaal und fallen gemeinsam ?ber landestypische K?stlichkeiten her. Nur ein Club Holl?nder st?rt die friedvolle Co-Existenz, aber dazu sp?ter mehr.
Na im Ernst, wer heute in Europa reist, mu? sich schon sehr anstrengen, am Urlaubsort nicht allerorts einen wahren Kessel Buntes zu erleben. Wer ?berdies nebensaisonal nach ?sterreich zum Skifahren f?hrt, der tut schon fast gut daran, sich darauf einzustellen, da? er im Lift und der Seilbahn keinen auf Deutsch ansprechen braucht, da w?re Russisch schon angemessener. Oder eben eine andere slavische Sprache, zur Not Englisch, auch wenn man das der anderen meistens nicht versteht. Ich m?chte echt mal wissen, wer die L?ge von der Anpassung des Lebensstandards in die Welt gesetzt hat! Wenn ich mir so betrachte, was die Urlauber aus dem Warschauer Pakt finanziell so drauf haben, dann kann ich mir schon nur noch w?nschen, da? unser Lebensstandard auf deren gehoben wird! -Die Rechnung ist n?mlich eine ganz einfache: Was m?ssen diese Leute, die mit einem 7er BMW aus Bulgarien, einer E-Klasse aus Rum?nien, einem ML aus Russland, oder mit waswei?dennich selbst aus Litauen anreisen, denn in lokaler Kaufkraft erst verdienen, wenn die sich einen Saus-und-Braus Urlaub in ?sterreich leisten k?nnen? -Ach, jetzt h?tte ich beinahe vergessen, da? die meisten nat?rlich auch in einem Spyder-Anzug stecken und das neueste und teuerste Ski-Equipment haben. Zudem verputzen die mittags derartige Portionen, da? man denken m?chte, abends im Hotel g?be es nichts mehr. Tja, da steht man ganz sch?n auf dem Schlauch, wenn man das begreifen m?chte.
Aber ich will ja nicht nur ?ber die Russendisko sinnieren, sondern auch ein paar mehr Wort ?ber den Urlaub verlieren. Zugegeben, als ich heute morgen in das unsch?ne, nass-kalte Grau-in-Grau geschaut habe, war die Gesamtmenge meiner Erholung schon gef?hrdet. Seit ich nun aber wieder am Rechner sitze und in Excel und Word reinstiere, schrumpft das gute Gef?hl, das ich noch vorgestern im ?berflu? besa?. Allerdings mu? man sagen, da? es redlich erworben wurde! So richtig formvollendet mit allem, was zu einem perfekten Winterurlaub dazugeh?rt: Keine Staus bei der An- und Abreise, ein gutes Hotel mit besagt gutem und viel zu viel Essen, sehr gute bis brauchbare Pistenverh?ltnisse, traumhaftes Wetter an 5 von 6 Skitagen, die richtige Kleidung, und nat?rlich die richtige Begleitung! Es w?re gelogen zu sagen, wir h?tten es uns nicht gutgehen lassen.
Allerdings komme ich auch diesmal nicht umhin, mich beschwerend ?ber mein Gastland (das hiesige) zu ?u?ern. Leute, dieses mal haben sie es wirklich geschafft, mich an den Rande des Amoklaufs zu bringen. Es waren nicht die Einzelf?lle, die mich zum Platzen gebracht haben, es war wie immer die Summe der Tropfen, die das Ma? gef?llt und beinahe zum ?berlaufen gebracht hat. Ungelogen, sowas hab ich selten erlebt. Hier die Highlights: Am ersten Tag, bei der ersten Bergfahrt setzt uns das Schicksal eine Handvoll Halbstarker holl?ndischer Gro?m?uler in die Gondel. Das schlimme daran war zun?chst eigentlich nur, da? ich dieses ganze dumme Geschw?tz von denen verstanden habe. So erfuhr ich, was Senseo-Kaffee mit dem weiblichen Unterleib zu tun hat und auch, da? dieser ganz entschieden den Geschmack beeinflu?t. Wahnsinn, und ich bin mir 100% sicher, da? ich das richtig verstanden habe. Ach ja, und ich habe noch ein neues Wort gelernt, n?mlich ‚combinatie-schijt‚, und zwar auf extrem eindringliche Weise. Durch die Nase. Mann, Mann, echt ohne Worte – ich war wie benebelt, honestly. Wer so furzt, in einer vollbesetzten Gondel, der ist nicht nur extrem primitiv, sondern der geh?rt eingesperrt, und zwar luftdicht, soda? er an seinen eigenen Darmwinden zugrunde gehen m?ge. Oder, wie hei?t es so sch?n: Tot de schijt ons doodt.
Der zweite Aufreger war dann der Idiotenclub im Hotel. Drei Holl?nder mittleren Alters, allein und ohne Aufsicht im Skiurlaub. Und was machen die? -Benehmen sich wie diese ganzen Verbindungsschwachmaten, die mich hier in Maastricht schon surrounden und um den Verstand bringen. Will sagen: Sie saufen den ganzen Tag, gr?len und p?beln, sind super ‚gezellig‘ und dabei eigentlich einfach nur st?rend und laut, und leben die Meinung, da? sie schlie?lich im Urlaub sind und darum machen d?rfen, was sie nur wollen. Drei Tage sind diese hirnverbrannten Volldeppen uns auf den Nerv gegangen, dann haben wir sie angefangen zu ignorieren. Ausnahmsweise hat das, was man uns im Kindergarten schon gesagt hat, mal geklappt: Wenn man sich erst gar nicht ?rgern l??t, verlieren die anderen schon ihren Spa? dran, einen zu ?rgern. Aber das verdeutlicht auch, auf welchem Niveau solche Leute unterwegs sind. Dann haben sie angefangen, die Bedienung im Hotel mit ihrer penetrant-dummen Art zu qu?len. „Marlene hier, Marlene da, bist ein h?bsches Kind, komm setz dich zu uns, Marlenchen willst du heiraten, Marlenchen kommst du mit zu mir, Marlene hast du einen Freund“… und das war ja nur das, was Marlenchen auf Deutsch zu h?ren bekam; die holl?ndischen Bemerkungen, die dann nat?rlich als mindestens schl?pfrig einzustufen sind, lasse ich mal besser weg. Meine Fresse, und das in einer Lautst?rke quer durch den Speisesaal, morgens wie abends jeden Tag — kein Wunder, da? Marlenchen dann nach 4 Tagen f?r den Rest des Urlaubs dieser drei Spacken freigenommen hat. Unm?glich sowas, andere Menschen mit so wenig Respekt zu behandeln, nur weil man meint, so ein Verhalten sei Bestandteil eines guten Urlaubgef?hls. (Das f?llt aber in das gleiche Verhaltensmuster von hiesigen Aufregern, die meinen, da? sie sich in ihrer Entfaltung wohl kaum von anderen einzuschr?nken haben. Stichwort: fehlende Vokabel ‚R?cksichtnahme‘ im holl. Wortschatz). Das einzige, womit man dieser Sorte Holl?nder scheinbar das Maul stopfen kann, ist mit Dingen, die sie zuhause nicht haben: Leckeres Fleisch, gutes Bier, und anst?ndige Br?tchen. Oder wie mein Vater es immer gern formuliert: fressen, saufen, gaffen.
Auf der Piste hat man es dann noch abschlie?end mit den gr??ten Flachland-Tirolern zu tun, die die Welt je gesehen hat. Sowas von personifiziertem Null-Peil, wie man sich beim Skifahren verh?lt, hab ich wirklich noch nirgendwo erlebt, nichtmal damals in Mayrhofen. Da wird der Lifteinstieg komplett verpennt, Bl?dsinn gemacht, rausgefallen, andere Leute rausgedr?ngt, mitten auf der Piste an den unm?glichsten Stellen einfach mal mit ein paar Leuten hingesetzt und alles blockiert, und Biertje hier, Biertje da… und selbstverst?ndlich ist alles super-leuk, grappig und totaaaaal gezellig. Mann, was mu?te ich kotzen, soviel konnte ich gar nicht fressen!
Aber sonst war es ein wundersch?ner Urlaub! Bilder werden folgen.

Edit: Hab ich eigentlich erw?hnt, da? nat?rlich mal wieder 3/4 der Holl?nder mit Sommerreifen im Gebirge unterwegs waren?!?

Cogito ergo sum?

Voila, willkommen im neuen Jahr. Au?er einiger Probleme im Kalstartverhalten am Neujahrsmorgen kann ich bis jetzt noch nicht den gerinsten Unterschied zum alten Jahr feststellen. Au?er vielleicht, da? ich es absolut absto?end finde, wie die ober-primitiven Vollassis und Universalschwachmaten aus meiner ‚hood hier Silvester gefeiert haben m?ssen. Ach ja, mein schwer bescheuerter Mitbewohner hat dann auch noch dazu beigetragen, da? der Plein nun noch sch?ner aussieht: ?berall liegt angesengtes Altpapier. Unser Altpapier, das ich am 31sten noch im Flur hab lagern sehen! So mit Adressen drauf und so. Denen mu? kalt gewesen sein, denn sonst w??te ich keinen Grund, warum man als angeblich erwachsener, gebildeter Westeurop?er auf die Idee kommt, im vollen Kopp beim B?llern einen Haufen Papier anzustecken, den der Wind dann in alle Richtungen ?ber die Stra?e verteilt. Normal sag ich ja immer ‚ohne Worte‘, aber diesmal sag ich einfach nur ‚Vollidioten’! -Wenn die Polizei morgen vor der T?r steht, und fragt, wer da wohl unseren M?ll drau?en verbrannt hat, dann bekommen die dieses Mal einen Namen von mir gesagt.
Und weil ich grad so gute Laune habe, erz?hl ich auch noch ein bi?chen von dem, was ich heute so gemacht habe: Aufgeregt hab ich mich! Den ganzen Tag schon! -Also der Mensch, der Word programmiert hat, der geh?rt echt an den Eiern aufgeh?ngt, bis er von alleine runterf?llt! Und der, der sowas abgesegnet und in die Produktion gegeben hat, auch! Meinerseits besteht kein Zweifel daran, da? Word alles kann, was man ?berhaupt brauchen kann, wenn es um Textverarbeitung geht. Die Tragik liegt aber darin, da? einfach kein Schwein kapiert, wie man es hinbekommt, einfach alles nur einmal zu formatieren, ohne da? Word einem permanent dazwischenfunkt und die letzte ?nderung zerhackst?ckelt, einfach komplett ignoriert, oder gar das ganze Dokument in Grund und Boden auto-formatiert. Warum gibt es in diesem Programm keinen Schalter mit der Aufschrift: „Ja, ich wei? genau, was ich tue und will deshalb, da? Du, Word, Deine d?mliche altkluge Fresse h?lst und mich einfach machen l??t“??! Dieser Schalter h?tte mir schon viele Nerven gespart. Mann, allein wegen Word lebe ich sicher 5 Jahre weniger als andere Leute. Damit das nicht mehr so weitergeht, hab ich mir ein Word-Handbuch besorgt. Aber was mu? ich feststellen? -Da? auf knapp 1000 Seiten eigentlich nichts Neues steht und ich auch eigentlich im Prinzip immer alles richtig mache. Bleibt also blo? noch die Frage der Sequenz. Mit irgendwas mu? ich Word schlie?lich provozieren, mir immerwieder alles kaputtzumachen. Bitter, ganz ganz arg bitter, wenn man einfach ein sch?nes Dokument abgeben m?chte und nicht blo? einen 08/15-Schei?.

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