Prolog
Versuchen Sie erst gar nicht, einen tieferen Sinn als den Augenfälligsten hinter dem Namen dieses Blogs zu suchen! ‚Traumdieb‘ war (ist?) der Name eines Rennpferdes, dem ich vor ein paar Jahren zusammen mit Alice auf der Pferderennbahn mal begegnet bin. Keine Angst, ich mag Pferde eigentlich überhaupt nicht, aber das liegt nicht nur daran, daß ich keine ältere Schwester habe, deren alte Wendy-Zeitungen ich lesen mußte. -Sie werden folglich keine Geschichten über Pferde in diesem Blog finden, außer, ich habe mal welche gegessen ohne es zu wissen. Vielmehr spielt ‚Traumdieb‘ darauf an, was mir manche Leser über meine Schreibereien immerwieder attestiert haben. Sie interpretieren, meine Themen und die Art wie ich sie bearbeite seien so desillusionierend, daß man meinen könnte, ich stehle ihre Träume von einer besseren Welt. Nun, dies zu beurteilen möge jedem selbst überlassen bleiben, ich für meinen Teil ziehe mir diesen Schuh höchst gerne an. Denn eines ist sicher: Die Menschheit ist von Natur aus böse.
Anarchronistisch & impulsiv
Glauben Sie’s oder lassen Sie es bleiben, ich bin tatsächlich der Auffassung, daß ich noch ganz ‚alte Schule‘ bin, was viele Sachen angeht. Man muß nicht MTV schauen, um fast den Aberglauben zu bekommen, was die Kids von heute alles so treiben. Ok, vielleicht ist MTV nun nicht gerade der beste Bezugspunkt, nehmen Sie also noch Politik und das Denken und Handeln meiner Mitmenschen dazu, und so fühle ich mich oft nicht mehr ganz in diese Zeiten passend. Darauf impulsiv zu reagieren erscheint ein plausibler Weg, zum (Nach-) Denken anzuregen und gleichzeitig das eigene Gemüt zu kühlen.
Vom Werden zum Sein
Dieser Blog hat seit seiner Entstehung vor einigen Jahren eine Entwicklung durchgemacht, die man wohl bemerkt. Damit ist aber nicht der Wechsel von Englisch auf Deutsch oder gar das Erscheinungsbild generell gemeint. Die Frau oben auf dem Bild ist übrigens meine Ur-Ur-Großmutter. Seit dieser Version gibt es außerdem wieder Groß- und Kleinschreibung, falls das noch niemandem aufgefallen ist. -Mein Direktkleiner Beitrag zur Rettung und Pflege der Deutschen Sprache im allgemeinen (und des s-Genitivus sowie Futur II und Konjunktiv III im besonderen). Und da wir gerade beim Thema sind: Ich schreibe nach der alten Rechtschreibung! Für mich die einzig wahre Orthographie, habe ich doch als Jahrgang-97-Abiturient und danach Student im Ausland nie die Möglichkeit gehabt, mich in der neuen Rechtschreibung zu üben. Außerdem ist die eh daneben: L’etat c’est moi in meinem Blog, das gilt auch für die Themen.
Nehmen Sie mein Geschreibsel bitte nur so ernst, wie Sie es verkraften können! Ich übernehme keine Haftung dafür, Ihr Weltbild zu zerstören oder gar für Umdenken verantwortlich zu sein. Jeder Mensch ist so frei wie seine Gedanken. Darum erlaube ich mir hier, nicht bloß Tagebuch zu schreiben, sondern mindestens hier und da zu abstrahieren. Auf die Meta-Ebene zu gehen, sozusagen. (Das zumindest würde die 68er Deutschlehrerfraktion dazu sagen… höchstwahrscheinlich…) Vieles aber schreibe ich inzwischen gar nicht mehr auf, das müssen Sie Sich dann dazu denken. Richtig, dieser Blog ist interaktiv. Wenn Sie was zu sagen haben, schreiben Sie es mir oder reden Sie mit anderen darüber.
3-2-1… MEINS!
Wenn Sie das hier Dargebotene einigermaßen unterhaltsam oder inspirierend fanden, freut mich das sehr. Bitte respektieren Sie aber, daß der gesamte auf diesen Seiten vorhandene Inhalt mein geistiges Eigentum ist und somit auch ich gerne darüber entscheide, ob und wie man außerhalb dieser Domain damit umgeht. Die Spielregeln lauten daher wie folgt: Wer mich verlinken mag, darf das gerne mit einem Link, aus dem einwandfrei ein Verweis auf diese Seite hervorgeht, tun. Genauso verhält es sich mit dem Zitieren – klare Herkunftsangabe genügt. Was ich nicht tolerieren werde, ist Schaufenstern, Plagiieren und Klauen.
Die Seiten, zu denen ich hier verlinke, werden zwar regelmäßig auch von mir gelesen, allerdings disclaime ich hiermit jegliche Verantwortlichkeit für fremde Inhalte, auf die durch externe Links verwiesen wird.
Und sonst?
Sie fragen Sich wohl, wer der Kerl eigentlich ist. Nun, schauen Sie im Whois nach oder lesen Sie meinen Blog und machen Sich Ihr Bild. Wer banale Parameter braucht, den interessiert vielleicht, hier einen 30-jährigen Hessen von der Lahn vor sich zu haben, der vor einigen Jahren erst nach Maastricht ging, um dort zu studieren und nach einem guten Viertel seines Lebens mit Titel wiederkam und nun in der alten Hauptstadt sein Geld mit Internetmarketing verdient. Sein Idealismus und die Unfähigkeit, Leute zu bescheißen und auszunutzen stehen ihm (und standen schon immer) dabei zwar ein bißchen im Weg, aber er glaubt fest daran, daß sich Qualität letztlich immer durchsetzt.
Eine feste Einordnung im politischen Spektrum wird mit der Fußnote, daß Extremismus in jeglicher Form zu verurteilen ist, ebenso abgelehnt wie die Einordnung ins Lager der Atteisten. Er bezeichnet sich lieber als freidenkender Agnostiker, der in Glaubens- wie auch anderen Fragen die Überzeugung vertritt, die Menschheit führe grundsätzlich am besten, wenn sie ihren Verstand zur Problemlösung einsetzte, anstelle Dogmen, Ideologien, und Parolen nachzuäffen.
Bitte, Sir, ein Bild!
Ok, aber nur eines. Und auch nur eins aus 1979, wo ich noch unverdorben war. Will sagen, aus der Zeit, als es nur drei Programme gab, die Telefone noch Wählscheiben hatten und von der Post gemietet waren, als Computer noch keiner daheim hatte, lange bevor es das Internet überhaupt gab, und schließlich, bevor ich durch Schule und Universität gegangen bin.
Modisch war ich meiner Zeit damals sicher 25 Jahre voraus. Und Querstreifen machen nunmal dick, wie man sieht. -Aber wie so viele meiner Generation teilte ich das Schicksal einer diktierten Mode, was ich aber heute angesichts der Entgleisungen der Nachfolgegenerationen gar nicht mehr so schlimm finde. Schließlich sieht man ja, wohin man mit zuviel Zügellosigkeit gerät…
Ach, in meinem wilden Herzen
Das ist von Rilke, nur zu Ihrer Kenntnisnahme. Kein tieferer Sinn, außer dem, der in diesen Zeilen sowieso schon innewohnt. Ignorieren Sie es, wenn Sie es nicht verstehen.
31. Mai 2008 von Martin