Wie lieb! Da schreibt mir meine Mutter heute morgen eine E-Mail:

Hast Du auch schon TRA? -Dann lies bei von Hirschhausen nach: Technology Related Anger – eine klinische Diagnose, jedoch in Deutschland nicht anerkannte Berufskrankheit. Wer über 30 Std. in der Woche vor dem Computer hockt, übt in den meisten Fällen auch Gewalt gegen sein Gerät aus. (Allein 30% habe sich schon an der Maus vergriffen…)

Die Leber wächst mit ihren Aufgaben, Eckart von HirschhausenGut, was soll ich sagen? -Leugnen hilft nicht. Über die Jahre hat tatsächlich bei mir das eine oder andere Equipment dran glauben müssen. Ich schätze, daß auf grausamste Art und Weise so nicht weniger als 2 Mäuse, 3 Tastaturen und ein Faxgerät den frühzeitigen, gewaltsamen Exodus erfahren mußten und die eine oder andere Tischkante mißhandelt wurde. Ach ja, meinem alten Panasonic Röhrenmonitor hab ich mal sowas von eine geballert, daß das Gehäuse an der Stelle des Einschlages gerissen war. Hat dem Gerät aber nicht geschadet, denn der war eh total unverwüstlich.

Anders die Mäuse, die -damals wegen Schnurgebundenheit- noch im rechten Winkel aus kurzer Distanz nach vorne an die Wand geworfen werden mußten und dort in 1000 Brocken zerschellten. Tastaturen richtet der TRA-Patient für gewöhnlich durch mehrmaliges, extrem aggressives Schlagen mit der Faust hin. Anstelle von Blut spritzen dann die Tasten nur so durch die Gegend. Die eine Tastatur überlebt sowas, die andere nicht. Interessant dabei war die Feststellung, daß hier der Preis der Tastatur gar keine Rolle spielt.

Aber das war einmal. Ich habe davon Abstand genommen, mich so zu verhalten. Zu hause sorgten diese Ausbrüche bei der Herzdame damals mehrfach mindestens für breite Irritation bis hin zur Flucht aus der Wohnung. Aber auch auf der Arbeit kommt es einfach nicht gut, wenn man mit Getöse Firmeneigentum (aka Anlagevermögen) zerstört, weswegen mir in den fast drei Jahren bei dieser Firma die Faust nur ein paar wenige Male mit Schwung auf die Tischplatte gefallen ist. Noch dazu geht es einfach ins Geld, wenn man sich einfach so mal ne neue Tastatur rauslassen muß.

Aus der Analyse meiner selbst habe ich gelernt, daß in den meisten Fällen immer einiges zusammenkam, was dann für diese spontanen Sicherungs-Rausflieger gesorgt hat:

  • Hektik: Mal eben schnell-schnell was machen wollen, was eigentlich Sorgfalt und Konzentration verlangt
  • Stimmung: grundlegende Stimmung, latenter Frust, Genervtsein, gar Panik ist gaaanz schlecht bei sowas
  • Inkompetenz: einfach sich nicht eingestehen wollen, daß man keine Ahnung hat, von dem, was man da vorhat
  • Ungeduld: gehört ein wenig zu Hektik, sorgt aber im Endeffekt mit der Schippe Wut für den Ausraster, wenn sie mit Inkompetenz gepaart auftritt

Interessant ist ja bloß, das das jetzt eine Krankheit ist. Manchmal hab ich das Gefühl, wir sind unser ganzes Leben lang von total schlimmen Krankheiten und Defekten heimgesucht und wissen es nichtmal! Welch grausame Vorstellung! So ging das mit Legasthenie („der kann nicht schreiben“), Lernschwäche („faule Sau“), RSI („Schmerzen im Arm“), ADS („Klassenclown“) und jetzt mit TRA („Tobsucht“).

Aber ich bin nicht allein mit TRA, das beruhigt:

So langsam wird es Zeit -auch für notorische Fußball-Muffel wie mich-, die schwarz-rot-gold Gimmicks aufzurüsten und mich auf die EM vorzubereiten. So hat eben ein Spielplan-Poster seinen Platz an der Wand im Büro gefunden, und den EM-Spielplan habe ich im Outlook, dem Handy und dem iPod synchronisiert. Von einer Fahne am Auto sollte man angesichts der momentanen Spritpreise absehen, was aber nicht heißt, daß man mit der Flagge so umgehen sollte, wie diese Gehirnspender hier.

Ob das dieses Mal dann auch wieder ein Sommermärchen werden wird, überlasse ich lieber Sönke Wortmann als Jogi Löw. Klar, daß ich unseren Jungs trotzdem die Daumen halte, was ich im folgenden Bilderrätsel mal schnell visualisiert habe:

EM 2008 Deutschland

Am Sonntag bin ich zum ersten Mal „mit Nummer“ gefahren. Und zwar mit dem Bike durch die mittelhessische Wildnis. 329 hatte ich, Thomas eins mehr, Boris eins weniger. Außer uns waren da noch 367 andere, die mal ausprobieren wollten, wie lange die Oberschenkel oder das Material halten.

Die Rede ist vom Drachen-Marathon 2008, organisiert von Fun-Bike Aßlar. Wir haben die mittlere Strecke ausgewählt, „Fitness“ ist da mit 50km und 1200 Höhenmetern nicht nur der Name der Strecke sondern auch empfehlenswert. An einigen Anstiegen bekam die Redewendung „eine Nummer schieben“ plötzlich eine ganz neue Bedeutung…

Ein Super-Spaß war es auf jeden Fall, denn schon allein der Gruppenzwang sorgt für andauerndes Verschieben der Leistungsgrenze. Außerdem weiß ich jetzt, warum es extrem teure Federgabeln und Scheibenbremsen gibt. Klasse, sowas will ich auch!

Fazit: Ich lebe noch, das Rad auch, wir sind beide wieder sauber nach der Sauerei, das Knie hat auch nicht gemuckt – und im nächsten Jahr fahre ich wieder mit. Dann allerdings mit hoffentlich mehr Kondition.

Lange hat es gedauert, und ganz unsentimental war ich dabei auch nicht, aber heute ist es soweit: Ich schalte meinen alten MovableType Blog ab und den neuen WordPress Blog an.

Designtechnisch ist nicht viel passiert, der Fokus lag primär auf Migration zu WordPress, aber ich habe trotzdem ein wenig an der Lesbarkeit der Seite gearbeitet. So ganz geht der Job an privaten Internetaktivitäten ja nun doch nicht vorbei. Ich hoffe, es gefällt. Ich schreib jetzt auch wieder mehr…

Number one upon the billboard
It’s the effect you don’t expect…

Dieser Gesellschaft ist doch echt nicht mehr zu helfen: Scooter stürzt Madonna vom Thron!

Wicked!

PS: Und Natascha Kampusch hat das Haus von diesem Kinderschänder gekauft.

Ja ich glaub ich spinn! Da titelt die Bild heute „Umweltzone bringt keine Verbesserung der Luft“ – zumindest nicht in Berlin. Soll ich das mal kommentieren?
Besser ist das! Also, wenn ich sehe, welche Autos welche Farbe kleben dürfen, dann ist mir das alles, aber kein Rätsel, wieso die Luft trotz Umweltplaketten nicht sauberer geworden ist. Stichproben in meinem Viertel haben ergeben, dass die Vergabe dieser Öko-Plaketten keinem logisch nachvollziehbaren Procedere folgt.
Ein paar Beispiele: Der ranzige 2er Golf Baujahr vor 1990 (wegen der Stoßstangen, hab ich einwandfrei erkannt, außerdem „Power satt, ohne Kat“) vorm Bäcker hat eine gelbe Plakette. Wie ich (wenn ich mir mal eine reinkleben würde), bloß dass mein Auto 13 Jahre jünger ist und einen relativ modernen Diesel drin hat. Kopfschüttel. Der neue 5er BMW mit 3 Litern Hubraum hat eine grüne, genau wie -hoppla!- der betagte Opel Corsa mit Milchtüten-Ecotec-Hubraum. Muss man nicht verstehen, oder? Und in der Baustelle vor der Haustür fährt ein kleiner LKW vor, neben dessen Auspuff man direkt eine Kohlenmonoxid-Vergiftung und ein vom Ruß schwarzes Gesicht bekommt. Und der hat ne gelbe Plakette!
@Bundestag: Ist doch kein Wunder, wenn sich hier langsam jeder verarscht vorkommt!

Eigentlich wollte ich ja hier auf meinem ollen, betagten MovableType-System gar nichts mehr bloggen, sondern erst wieder dann, wenn ich in ein paar Tagen Wochen (Monaten?) auf WordPress geswapped bin.
Aber meine gerade eben vorgenommene Anmeldung bei YahooMail hat mich hier nicht mehr ruhig sitzen lassen. Man stelle sich vor: Der Account ist keine 2 min alt, und au?er meiner Postleitzahl (die auch die von Timbuktu h?tte sein k?nnen, solange sie echt ist), des Geschlechtes und meines Geburtsdatums wissen die nix von mir. Nix!
Und was blendet mir das angeblich mit Behavioural Targeting hinterlegte Ad-Netzwerk von Yahoo als allererstes in gro?en Flash-Skyscrapern an? -Haarwuchsmittel. Von Schwarzkopf. Weil jedes Haar z?hlt und der Albtraum beginnt. Danke Yahoo, ich bin 30, bitte helfen Sie mir ?ber die Stra?e.

Ich h?tte es nicht f?r m?glich gehalten, aber es ist tats?chlich so: Mich begeistern gerade meine neuen Kopfh?rer, nein, Entschuldigung bitte, im Jahre 2008 nennt man sowas, was ich da gekauft habe In-Ear Buds. Halt so Hasenk?ttel mit Schnur dran, die man sich ins Ohr reinsteckt und wo dann Lalla rauskommt. Es geht um die Sennheiser CX300, 30 Flocken bei Amazon.
Eigentlich kein Geld im Vergleich zum Preis des iPod. Vor allem, wenn man erstmal die Erfahrung verdaut hat, da? die mitgelieferten Ohrh?hrer einfach die Grotte sind. Eigentlich eine Frechheit von Apple, die K?ufer mit solchen Klangerlebnissen zu beleidigen.
Aber zum Gl?ck gibt es ja mittlerweile soviel Zubeh?r zu den diversen Produkten aus der Apfelwelt, da bleibt kein noch so schwachsinniger Wunsch unerf?llt. Ich hab ja eigentlich auch den iPod nur gekauft, weil ich so stink-entt?uscht von der Soundqualit?t meines Sandisk Sansa e240 war und der mir mit seinen 4GB schon nach nur wenigen Eins?tzen schon zu klein war.
Aber zur?ck zu den Kopfh?rern. Die kommen direkt in den Geh?rgang, 3 Silikon-Adapter f?r doofe Ohren liegen bei. Mir pa?t M wunderbar, das hei?t, das Teil sitzt gut und press im Ohr. Was aber nicht hei?t, da? jemand wie ich (= mit doofen Ohren) damit joggen gehen k?nnte. Nein, daf?r hab ich noch andere Teile, die man sich so ins Au?enohr reinklemmen mu?. Daf?r haben die dann wiederum keinen Bass, weshalb ich mir zus?tzlich ja noch die besagten Sennheiser gekauft habe.

Etwas seltsam ist es schon mit diesen kabelgebundenen Ohropax drin – die schirmen Umgebungsger?usche (von Baustellenl?rm auf der Stra?e bis hin zu Kabinenger?usch im Flugzeug) eigentlich sehr gut ab, daf?r h?rt man sich halt die ganze Zeit selbst keuchen. Alles in allem ein gutes Team mit meinem iPod Classic 80GB, auch wenn ich es noch immer nicht schaffe, die Ear-Buds a) einh?ndig und b) ohne Nach-hinten-Ziehen des Ohres einzusetzen. Aber daf?r stimmt der Sound! H?hen sind hoch und gehen nicht in der Masse unter, und B?sse kommen da, wo sie hingeh?ren: ganz unten und laut. Fast ein wenig ?berbetont, aber sei’s drum, es soll ja schlie?lich auch mal gescheit poltern!

Nachdem ich diesen Artikel in der Welt gelesen habe, ist mir so einiges klar geworden.

Ganz sch?n auch dieser Kommentar eines aufmerksamen Audiophilen:

Aber „nat?rlich“ war fr?her „alles besser“. Fr?her, als noch Musik aus dem Radio mit einem Cassettenrekorder mitgeschnitten wurde und der Zimt dann auf dem Cassetten-Walkman abgespielt wurde. Besonders „nett“ war der Klang, wenn man „Dolby B“ einschaltete.

Also hat der iPod (und seine ganzen minderwertigen Vorg?nger und Nachkommen) daf?r gesorgt, da? wir heute Musik nur noch konsumieren anstatt sie aktiv h?rend zu genie?en. -Stimmt auch, wenn man sich nur mal alte CDs anh?rt, deren Inhalt noch weitestgehend handgemacht ist: Hoch lebe ADD und AAD, wo automatische „Normalisierung“ noch nicht erfunden war.

Die Jogging-Tight, die Du heute tr?gst, ist zwar fast komplett schwarz, aber trotzdem hat es Dich gest?rt, da? Nike einen ganz schmalen, t?rkisfarbenen, reflektierenden Streifen an die Seite gen?ht hat, was? Das wird aber durch das Cannibal Corpse T-Shirt mehr als kompensiert. Nee echt, sei Dir sicher, das Motiv ist so morbide, da f?llt der Reflexstreifen keinem mehr auf. Letzte Woche hattest Du das rote Marilyn Manson Shirt an, das stand Dir irgendwie besser. Nee, wirklich, das unterstreicht Deinen Typ. Bist ja eh nicht sooo ne Typische. Also Szene-Girl schon, aber so vom ?u?eren her eben nicht gerade als Gruft geboren. Ach komm, sei nicht gleich eingeschnappt, ich sag ja nicht, da? Du ne Pseudo bist, aber langes, blondes Haar ist eben was anderes als pechschwarze Vogelnestfrisur. Verstehste jetzt, was ich gemeint habe? Und die krassesten Schwarzen, die ICH damals kannte, waren auch eher klein, nicht so wie Du um die einsachtzig. Ja, kenn mich aus, hab auch mal fr?her, ja nee, echt jetzt, is aber schon l?nger her. Aber wirklich, krasse Haare. L??te die absichtlich franselig schneiden und erz?hlst jedem, da? Du nieee zum Fris?r gehst? Ja nee, is klar, wollte Dir nicht zu nahe treten. Und der Kayal? Ist der wasserfest? Na h?rmal, hier total pseudo-m??ig in der Muckibude zu Plastik-Housemusik die Gr?ten stretchen, aber dabei ohne Aquarell-Effekt konstant m?rder-d?ster aus der W?sche gucken? -Siehst echt ganz sch?n finster aus, so mit den dunklen Augen, und nicht zu vergessen das Piercing in der Unterlippe. Hey, sollte nen Kompliment werden. Nur Honey, ganz ehrlich, das billige Arschgeweih geht gar nicht, oder? Wei?te selbst, gut. Du erinnerst mich irgendwie an wen. Ausm Fernsehen? Oder von ner Band? Model biste aber nicht, oder? Ey mal langsam, sollte kein dummer Spruch werden, bleib locker. Unversch?mt, wieso denn das?

Als Du aus der Umkleide kommst, bist Du wieder in Deiner Tracht: schwarzer, langer Armeemantel, schwarze Jeans, schwarze Docs, schwarzer Schal. F?hlst Dich sicherer als in dem bunten Sportdress, (ja ?berhaupt, warum gibt es Turnschuhe in Deiner Gr??e nicht in schwarz?) – Du erinnerst mich echt an jemanden. Nee, ich habs! Du siehst aus wie die Sally aus „Nightmare before Christmas“! Die langen Haare, der glatte Mittelscheitel, die gro?en Augen, der Blick so von unten herauf, dann wieder von oben herunter, irgendwas zwischen wicked und K?hlschrank. Na Dein Freund is ja nen ganz Harter, was? Oje, dann noch einen sch?nen Abend, kleines Dark-Wave-Girl.

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