Es gibt Grund zu feiern: 20 Jahre Privatfernsehen in Deutschland! ?berall war zu h?ren, da? die Verantwortlichen gleicherma?en wie die Protagonisten offenbar nichtmal selber wu?ten, wie es blo? passieren konnte, da? man sich derart lange auf dem Markt gehalten hat. Stimmt, ist mir ehrlichgesagt auch immerwieder ein R?tsel. Viel mehr Grund zur Sorge bereiten mir eigentlich die neuen „Formate“, wie sie der Fachjargon nennt. Ob das, was da in der Post-Big Brother’schen ?ra und ohne Chin-Chin geboten wird, ?berhaupt Format hat, bleibt stark anzuzweifeln.
Da wird geh?mmert und gebohrt, geschreinert und gepinselt, gen?ht und geh?kelt, gekocht und gebrutzelt – alles irre hilfreich, wenn man zwei linke H?nde hat, auf Wetter.de nachsieht, was drau?en gerade f?r ein Wetter ist und praktisch nie bei Mutti in die T?pfe geschaut hat. An anderer Stelle tr?llern die Goldkehlchen der Nation, sozusagen die Creme de la creme, rekrutiert aus Schulch?ren, der Fu?g?ngerzone, den Fischerch?ren, der Badewanne, und den Erben der Mini-Playbackshow. Nun gut, man mu? kein Experte oder Musiker sein, um zu entscheiden, wer von den Kandidaten was kann und wer nicht. Oftmals reicht es allein schon aus, die Augen und Ohren mal richtig aufzusperren. Wir alle sind RTL ja so dankbar f?r die erste Staffel von DSDS, oder f?r die Nicht-fernseher ‚Deutschland sucht den Superstar‘. Mein Gott, was haben wir alle gefiebert, wer es denn nun wird. Die einen sch?ttelten den Kopf, die anderen applaudierten, als Daniel K?blb?cks Spreu endlich vom Weizen getrennt wurde, doch die Ehre des Senders war wieder hergestellt und die Nation bestand neuerdings aus Musikinteressierten. Diesem grandiosen Erfolg haben wir schlu?endlich auch alle Nachahmformate zu verdanken, wobei sich wohl au?er an die Preluders wegen ihrer sch?nen …?hm… Stimmen niemand mehr an die anderen Statisten erinnert. Die Weltmeister der medialen Inszenierung schaffen mit der aktuelle Staffel von DSDS diesmal einigerma?en hohes Niveau, das sich allerdings „nur“ im zeitigen Rauswurf der Quotenschwuchtel, Proleten-Posern, und 17j?hrigen M?chtegern-Madonnas, die seit dem ersten Schrei nach der Geburt besser ihr Leben lang den Mund gehalten h?tten, offenbart.
Ein weiteres Geschw?r am Arsch der Unterhaltungsindustrie sind sogenannte Reality-Soaps. Ich wei? zwar nicht, wen es ?berhaupt interessiert, was die Verk?ufer bei Obi machen, nachdem sie mir eine Wandfarbe empfohlen haben, aber offensichtlich gibt es Menschen, die es unterhaltsam finden, wenn der Verwaltungsangestellte mit Mutti und Hosenschei?er im Baumarkt aufl?uft, die trotteligen Verk?ufer l?chert, um dann einen Bund Dachlatten zu kaufen. Optisch nicht minder absto?end ist die Abnehm-Geschichte mit Live-Kiloz?hler zweier stark ?bergewichtiger Sozialhilfeempf?nger. Wer sowas noch nie gesehen hat, weil er den ganzen Tag nicht vor die T?r geht, der kann sich dann auf der Fernsehbaustelle anschauen, wie Stein auf Stein ein Haus entsteht. Himmel, was eine Armut!
Sogar vor der Kuppelei macht heute kein Intendant mehr Halt. In Frankreich wird ein nettes Anwesen zu einem Harem umgebaut, in der sich ein affektierter und gelackter Oberschmock mit aufgeb?geltem Hispanolook, also ein Reinstecker und Dosen?ffner wie er im Buche steht, mit einer Horde paarungswilliger Hobbyschlampen einsperren l??t, eine nach der anderen durchbohnert, um dann im k.o.-Verfahren die jene welche zu ermitteln, der er dann noch beim Abspann den Laufpa? geben kann. Bitter. Ganz ganz bitter. Kein Wunder, da? sich die Frauenbeauftragten von fern und nah dar?ber erz?rnten, aber in diesem Fall mu? ich mich sogar auf deren Seite schlagen, denn irgendwo mu? einfach Schlu? sein. Ob die Ollen nun gecastete Schauspielerinnen waren oder nicht spielt keine Geige, denn da drau?en laufen gen?gend Hirnis rum, die meinen, da? man Frauen grunds?tzlich so behandeln kann. Ganz klare rote Karte daf?r! Nicht viel besser ist es, geldgeile H?hner zu einem angeblichen Million?r ins sch?ne S?dafrika zu locken. Mal sehen, in was f?r einem Desaster das endet.
Ich frag mich ja immer nur, warum die ausgerechnet die sch?nsten Pl?tze der Welt mit so einem M?ll und Abschaum verseuchen m?ssen. Hey, bei meiner n?chsten Seine-Fahrt mu? ich bestimmt daran denken, da? ich nu blo? nicht so heuchlerisch dreinschaue wie unser B?????tschler Marcel.
Kein sch?ner Land ist zu weit, um dort nicht „Show“ zu machen und Sch?tze der Unterhaltung zu produzieren. Also Australien. Mitten im unber?hrten Urwald halten sich momentan die gr??ten Deutschen auf, um auf unsere Kronjuwelen Daniel K?blb?ck und Susann Stahnke aufzupassen. Hirnloser kann es kaum werden, als eine Bande schickimicki-VIPs in den Dschungel zu schicken und ihnen neben Gucci-Garderobe auch die Make-Up Dose zu nehmen. Die Star-All?ren d?rfen sie behalten, das ist ja schlie?lich Konzept und Daseinsberechtigung der Sendung. Zugegeben, Daniel K?blb?ck in 30000 Kakerlaken hat schon was. Das nenn ich Payback f?r all die opto-akkustische Beleidigung, die er uns geschenkt hat. Und da? Susann Stahnke auch ohne Schminke schei?e aussieht, ist seit dieser Sendung nun endlich auch kein Geheimnis mehr. Ich finde ja immernoch, da? sie bei ihrer Darmspiegelung damals die beste Figur gemacht hat, aber das ist meine unbedeutsame Meinung.
Bleiben wir in Australien, dann mu? einem das Treiben von Zoodirektor Steve Irwin auffallen. Dieser Landarzt-Verschnitt mit F?nfrisur schleicht nicht wie Heinz Sielmann auf leisen Sohlen durch die Wildnis, nein, dieser M?chtegern-Grzimek tobt wie auf Speed durch den Busch und geht allem, was kreucht und fleucht im wahrsten Sinne des Wortes tierisch auf die Nerven. Verge?t Michael Jackson, als er seinem Baby in Berlin direkt das Brandenburger Tor von oben zeigen wollte! Dieser Vollidiot hier nimmt seinen Spro? gleich mit ins Krokodilgehege. Da f?llt mir doch gar nix mehr zu ein. Naja, immerhin macht er alles ziemlich konsequent: Wenn einer seiner Stunts schiefgehen sollte, braucht hinterher nur noch jemand wischen… Ich hab von wilden Tieren eigentlich nur eine Vorstellung, n?mlich die, da? es eigentlich nur t?dliche und weniger t?dliche Tiere gibt. Ja und dann zeigt dieser Seilt?nzer, da? man da? Gift einer Cobra blo? nicht ins Auge oder Gesicht bekommen sollte, denn das ?tzt. Bravo, w?r ich wirklich nie drauf gekommen. Und tut das dann auch weh, wenn ich das im Blut hab? -Meine G?te, was geht das alles schief. Wie soll denn ein Kind einen vern?nftigen, sicheren und respektvollen Umgang mit Tieren lernen, wenn diese Clowns mitten in der Nacht ultra-giftige Spinnen aus ihren Erdl?chern ziehen und auf die v?llig aufgeregten Viecher einbr?llen, sie m?gen sich doch beruhigen?! Ganz ganz falsche Baustelle, wenn man mich fragt.
Aber wen au?er mir st?rt das? Scheinbar keinen, denn die Spa?gesellschaft konsumiert hungrig jedes St?ck, das in den K?fig geworfen wird. Da? auch goldene St?cke Schei?e immernoch Schei?e sind, merken diese direkten Nachfahren der Primaten und Einzeller genausowenig, wie die Tatsache, da? sie in einem K?fig sitzen. Ihr Vorbild sind die Jungs von Jackass, die sich in einem Dixiklo durchshaken lassen und sich Feuerwerksraketen aus dem Arsch abschie?en. Echt klasse Leistung, ich hoffe sehr, da? mal eine dieser Raketen nach Hinte(r)n losgeht.
1 Kommentar zu “20 Jahre Privatfernsehen”
Was h?lst du davon, wenn wir einen Unterschriftensammlung f?r den armen und vom arschigen, deutschen Volk gemobbten Daniel K?blbock starten? Mir kommen die Tr?nen… also die Kakerlaken hat er sich eindeutig verdient. Obwohl Susan Stahnke auch eine Top-Kandidatin daf?r gewesen w?re…
Aber eigentlich guck ich diese bl?de Sendung auch nicht, ehrlich! Nur man kommt ja um diese Idiotie langsam nicht mehr rum… es gibt ja schon fast nichts anderes mehr!