Ein bi?chen Schadenfreude geh?rte wohl dazu, als ich mir am Sonntag die Schenkel klopfte und meine Wette mit mir und allen anderen Realisten gewann, da? unser Ulle es wiedermal nicht packt, den beinharten Lance zu schlagen. Jedenfalls nicht auf herk?mmlichen Wege. So mit „schneller sein“ und so. Ich kapier die Tour de France eh nicht: Da kommt jemand nie als Erster ins Ziel, auch nicht unbedingt als einer der Spitzengruppe, aber trotzdem steht er am Ende als Dritter auf dem Treppchen. Versteh ich nicht. Genausowenig, warum man sich so f?r den Sport herrichten mu?. Da f?llt uns der Voigt bald vom Rad, weil die ?rzte den mit 40 Fieber und Bronchitis auf seinen DrahtCarbonesel lassen. H?tte der kein buntes Trikot getragen, h?tte man meinen k?nnen, man sieht einen Ausschnitt aus einem Bootcamp. Auf dem allerletzten Loch hat der Kerl gepfiffen, ohne auf der letzten Rille unterwegs zu sein! Oder man nimmt den Rasmussen, der aussah, als h?tte man ihn grad aus sibirischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Aber der Lance, der war souver?n! Der trinkt schonmal gern einige hundert Kilometer vor dem Ziel ein Gl?schen Sekt mit seinem Mannschaftswagen. Und was macht unser Ulle? St?rzt vorn?ber in das Heck eines Audis, noch bevor der ganze Zikus ?berhaupt losgegangen ist! Nein, so sieht kein Sieger aus! Kopf?ber in den Kampf, von mir aus, aber nicht mit einer Heckscheibe aus Sicherheitsglas drumherum.
Nachher, wenn ich wieder meine Runde durch den Wald drehe, werde ich sie alle wieder sehen, die Hobby-Ullrichs. Jetzt schnell noch im Ausverkauf ein Trikot von T-Mobile erstehen, vielleicht sogar ein gelbes von Discovery, dann das Gem?cht in eine Radlerhose verstauen, Cleatschuhe an und rauf aufs Rennrad. Der Bauch kann dann entspannt nach unten durchh?ngen, und die Platte verbirgt man geschickt unter Radler-K?ppi oder Fahrradhelm. Schwitzen ist uncool, das macht der Armstrong ja auch nur nach 100km bergauf, also hier und da mal anhalten, Ruhepuls wiederherstellen und auf herannahende Vorbeifahrer achten, um rechtzeitig wieder volle Fahrt aufnehmen zu k?nnen. Alberne Looser sind das, Profilneurotiker, die ?ber solche Amateure wie mich lachen, weil ich nicht im Trikot fahre, eine gew?hnliche kurze Hose trage, Trekkingschuhen vertraue und ?berhaupt auf meinem 12 Jahre alten Peugeot-Trekkingrad, das inzwischen auf Cross-Optik gemoddet ist, extrem unw?rdig aussehe. Beim Achilles hab ich gelernt, wie man mit solchen Spacken umgehen mu?, n?mlich, da? man sie am allerh?rtesten trifft, wenn man nicht gr??t. Der Gipfel ist es dann, wenn diese Waschlappen im allerletzten Moment dann doch noch zuerst gr??en. DANN hast du es echt geschafft.
Erstaunlich, da? man mit so wenig profihaftem Equippment dann doch in der Lage ist, mit bald 40 Sachen durch den Wald zu brettern, freilich leicht absch?ssig. Wehe aber, dir kommt dann so eine wildgewordene Horde Stocktr?ger entgegen, die dir nordisch entgegenwalken. Vor denen hab ich echt Angst, weil die immer im Rudel unterwegs sind (au?er die ganz Dicken, die gehen immer allein oder h?chstens zu zweit) und sich dann auch benehmen, als h?tten sie ein nat?rliches Recht auf die 40 cm extra vom Waldweg, die ich f?r den Vorbeiflug brauche. Manches Mal war ich froh, keinen Stock ins Gesicht oder in die Speichen zu bekommen. Gibt es sowas auch f?r die Augen?
wer von den leuten in deiner umgebung war denn so leichtsinnig, auf den ulle zu setzen? der typ wird es naechstes jahr auch nicht schaffen und das jahr darauf auch nicht. wer sich jeden winter 5 kilo babyspeck anfrisst und die dann erst 3 tage vor der tour wieder los wird, macht meiner nach gehoerig was falsch bei der vorbereitung. von den XTC eskapden mal ganz abgesehen. da geschieht es dem team in magenta recht, wenn sich das eigentliche zugpferd Winokurow zu einem team abseilt, wo dieser selber um den sieg mitfahren darf und nicht immer auf den ollen ulle warten muss, damit der sich im windschatten den berg hochziehen lassen kann. so, damit hab ich dann mal wieder mein halb-wissen ueber den radsport preisgegeben. bei der tour is jeder ein teamchef genauso wie bei der fuppes WM jeder ein nationaltrainer is….herrlich!
… womit mal wieder bewiesen w?re, da? die besten Steuerm?nner nicht nur im Sprichw?rtlichen an Land stehen. -Beim Fuppes find ich das auch immer einsame Spitze, wenn die dickleibigen Trainer, oder noch besser, die Funktion?re, sich hinstellen und sagen „wir haben heute gut gespielt“. Das ist einfach unschlagbar.