Eben hat mir Word verk?ndet, da? es es nun leid mit mir sei; es gebe nun endg?ltig auf, Rechtschreibfehler in meinem Dokument zu suchen, zu finden, anzuzeigen und zu beobachten – es seien jetzt einfach zu viele. Da staunt man erstmal nicht schlecht, am Tage 4 vor Abgabe der Diplomarbeit. Ich hab schnell mal durch die Seiten gebrowst, ob ich da w?hrend des Abendessens die viral-epidemische Ausbreitung von Rechtschreibfehlern verpa?t habe, finde aber nichts und lasse Word seinen Willen und klicke >ok<. ?berhaupt lohnt es sich nicht, sich mit Word zu streiten, mindestens das habe ich nach 112 Seiten bisher gelernt. Wow, 112 Seiten, und noch nicht fertig? -Ja, es sei dazu gesagt, da? der Appendix gerade massiv zu buche schl?gt und rekordverd?chtige 30 Seiten in nur 3 Tagen zum Dokument beigetragen hat. Inwiefern das den Wert tats?chlich steigert, ist mir als bekennendem Statistik-Unf?hgigen zwar nicht klar, aber wenn alle sagen, da? der ganze Kram mit ins Dokument mu?, dann mach ich das halt auch noch. Kommt auch jetzt wirklich nicht mehr drauf an, nach der Abgabe besch?tte ich mich eh. Doch vor den Lohn hat [insert name of preferred higher might here] bekanntlich den Schwei? gesetzt. So aufregend, das es einem das Hemd na?machen w?rde, ist die Arbeit am Appendix nun gerade nicht (obwohl: Man sollte mal die zur?ckgelegte Wegstrecke der Maus und die bei Copy/Paste absolvierten Klicks mal messen und den Kaloriendurchsatz dabei bestimmen!), dennoch altere ich mal wieder um Monate in wenigen Stunden ?ber dieser Aufgabe. In der Sammlung von f?r mein Vorwort in Frage kommenden Aphorismen ist mir dazu eben gerade ein Zitat aus Umberto Ecos Foucault’schen Pendel aufgefallen:
Whenever a poet or preacher, chief or wizard spouts gibberish, the human race spends centuries deciphering the message.
Ich bin zwar sicher, da? es stimmt, aber ich werde wohl auf derart gnostische Kommentare verzichten, k?nnten doch nachfolgende Generationen sich dadurch zur Revolte gegen die Pseudo-Wissenschaft aufgerufen f?hlen. Man mu? es ehrlich betrachten: Was wir hier machen, ist eigentlich gro?er Bullshit, wenn nicht sogar in gewisser Weise Zeitverschwendung. -Da ist das, was meine Schwester f?r ihre Doktorarbeit macht, eine viel sinnvollere und ehrlichere Sache: Sie untersucht Arschl?cher, und davon gibt es schlie?lich jede Menge auf der Welt. Ich dagegen mu? in solche hineinkriechen, um eine gute Note zu bekommen. -> Schieflage, eindeutig!
Um eine Note wetten finde ich generell bl?d, trotzdem haben Alice und ich es gemacht. Wir haben um ein 3-G?nge Festmahl gewettet, und der, der verliert, mu? es dem anderen kochen. Ich bin schon wirklich gespannt, was sie mir kochen wird! Andererseits w?re es schon echt cool, wenn sie gewinnen w?rde. Sozusagen die kapitale Wiedergutmachung f?r diese ganzen Jahre der Qu?lerei hier an der Uni, die Reparationszahlung quasi in einer Rate. Das letzte Mal, bei ihr, hatte ich auch recht mit der Note, aber nur, weil sie eine chronische Tiefstaplerin ist.