Seltsames Gef?hl. So incomplete. Mit halbverschlafenen Augen und dem Hirn noch auf Standby aus dem Fenster sehen und erstmal denken „schei?e, mein Auto ist geklaut!“ Sehr, sehr seltsam.
Ja, der Typ hat den Wagen tats?chlich gekauft. Alles smooth: Probefahrt, Palaver, verkrampft Nachteile und Sch?den aufz?hlen, Vorteile vorgehalten bekommen, dann Tacheles in Sachene Kohle, nat?rlich Federnlassen meinerseits, schlie?lich war er der weit und breit Einzige, der sich f?r den Ingolst?dter interessiert hat. Also weg damit, schnell Handschlag drauf, bevor er es sich anders ?berlegt – und dann Augen zu und durch. Nicht mehr hinsehen, wie er vom Hof f?hrt, gar nicht dran denken, was f?r ein Oberschmock da gerade dein Auto lenkt. Den Wagen, der dir in mehr als 3 Jahren ans Herz gewachsen ist, ungeachtet der vielen Momente, wo du ihm die Schrottpresse angedroht hast f?r den X-ten Defekt. Klar, ‚ist doch nur ein Auto!‘, sagt Ihr Frauen dann. ‚Wie kann man nur!‘ -Ok, ist ja eigentlich auch wahr und richtig. Nostalgisch-schwelgend denke ich aber zur?ck an all das, was sich in diesen 50000 km alles abgespielt hat, wo ich schon ?berall mit dem Wagen war, und was man da alles so erlebt hat. Immerwieder f?r eine Anekdote gut, diese ?berlegungen.
Und jetzt? Jetzt ist G?nther der Nasenb?r arbeitslos, und liegt mitsamt dem Radio, der Endstufe, dem handbemalten Momo-Lenkrad und meinen Stra?enkarten in einem Karton und wartet auf seinen n?chsten Einsatz. Doch der steht noch in den Sternen: Budget-Unklarheit unterliegt hier eher dem Problem des Angebots. Raucher oder Nichtraucher lautet die Frage, denn wer will bei den Spritpreisen ?berhaupt noch Benziner fahren?! Und was f?r einer soll es werden? -Wenn ich das mal w??te.
Und bis dahin erlebe ich ganz neu, wie es ist, keinen fahrbaren Untersatz zu haben. Ein ganz neues Lebensgef?hl…